Gebühren in Bückeburg bleiben gleich

Die gute Nachricht vorweg: Auch 2021 müssen die Bückeburger nicht mit einer Erhöhung der Schmutzwassergebühren beziehungsweise der Oberflächenentwässerung rechnen. Die Gebühr bleibt unverändert bei 1,69 Euro je Kubikmeter und 30 Cent je versiegeltem Quadratmeter. Diese einstimmige Bestätigung hat der Rat beziehungsweise der zuständige Ausschuss auf seiner jüngsten Sitzung ausgesprochen, als jeweils einstimmig der Jahresabschluss 2019 und der Wirtschaftsplan des Abwasserbetriebs verabschiedet wurden. • Aus Klärschlamm wird Strom: Faulturm in Bückeburg wird gebaut • Baubeginn an Kläranlage: Neuer Faulturm für vier Millionen Euro • Kläranlage Bückeburg: Faulturm lässt weiter auf sich warten Wie in den Vorjahren werden 2019 von den rund 220.000 Euro Gewinn rund 148.000 Euro in die Beitragsrücklage eingestellt, 72.000 Euro fließen als Eigenkapitalverzinsung in den Haushalt der Stadt. Im Wirtschaftsplan 2021 sind wieder rund 220.000 Euro als Gewinn eingeplant – mit einer ähnlichen Gewinnverteilung wie 2019. Mehr vier Millionen Euro Investition: Beherrscht wird der Wirtschaftsplan 2021 von dem Bau des Faulturms, mit dem im November begonnen worden ist. 4,14 Millionen Euro werden insgesamt investiert, knapp 800.000 Euro sind bereits ausgegeben. Nach Auskunft des Technischen Leiters des Abwasserbetriebs, Rainer Klenke, wird bereits im Januar 2021 der Turm aufgestellt, im Oktober 2021 soll die Investition abgeschlossen sein, 2022 wird dann genutzt, um die Anlage einzufahren, 2023 soll dann erstmals Strom produziert werden. Der Abwasserbetrieb erhofft sich durch den Bau und der Eigenproduktion von Strom eine deutliche Reduzierung der Stromkosten. Sie sind für das Jahr 2021 mit knapp 250.000 Euro kalkuliert. Als weitere Investitionen sind 2021 die Ortsdurchfahrt Warber mit 135 000 Euro für Schmutz- und Regenwasserkanalisation vorgesehen, für den Mathweg 105.000 Euro, für die Triftstraße rund 80 000 Euro, sowie für den Endausbau des Sprekelsholzkamp 20.000 Euro. Auch die Inlinersanierung wird fortgesetzt: 170.000 Euro sind für Schmutz- und Regenwasser eingeplant. In die Erneuerung der Technik von Kläranlage und Pumpstationen fließen laut dem Vermögensplan 120.000 Euro. Insgesamt werden im Schmutz- - und Regenwasserbereich 4,1 Millionen Euro investiert. Für 2022 ist die Beschaffung eines neuen Spülwagens im Investitionsplan vorgesehen. 440.000 Euro sind dafür veranschlagt. Da 2021 bereits bestellt werden muss, ist eine entsprechende Verpflichtungsermächtigung eingeplant. Preissteigerungen in allen Bereichen: Im Erfolgsplan sind Umsatzerlöse von 2,6 Millionen Euro sowie sonstige betriebliche Erträge von 370.000 Euro angesetzt. Der Materialaufwand wie Strom, Gas, Instandhaltung oder Chemikalien beträgt 390 000 Euro, wegen deutlicher Preissteigerungen in allen Bereichen deutlich mehr als 2020. Der Personalaufwand für die neun Angestellten beläuft sich auf insgesamt 580.000 Euro inklusive Altersvorsorge, die Abschreibungen auf 620 000 Euro. Zinsen müssen 330.000 Euro bezahlt werden, wie der Kaufmännische Leiter Jürgen Sobotta erläuterte. Jährlich fließen rund 1,1 Millionen Kubikmeter Schmutzwasser durch die Kanalisation in die Kläranlage, der Abwasserbetrieb nimmt damit 1,82 Millionen Euro Gebühren ein. Die versiegelte Fläche in Bückeburg beträgt knapp 1,4 Millionen Quadratmeter, die Gebühreneinnahmen dafür knapp 420.000 Euro. Größter Gebührenzahler ist übrigens die Stadt Bückeburg. Sie zahlt für ihre öffentlichen Gebäude, Straßen und Plätze 184.000 Euro an Gebühren. Spannend dürfte nach Aussage von Sobotta die Entwicklung des Schmutzwasser-Anfalls in Folge der Corona-Pandemie sein. Auf der einen Seite habe es zwar mehr Homeoffice gegeben, die Angestellten haben ihre Toiletten alsomehr zu Hause benutzt. Auf der anderen Seite sei in den Betrieben weniger gearbeitet worden, wenn sich nicht sogar ganz geschlossen waren. Von Raimund Cremers