Unbestritten ist derweil für BSM-Vorstand Giovanni Di Noto: „Der Weihnachtsmarkt ist jetzt da, wo er hingehört.“ Was eine mögliche Verlängerung angeht, „da bin ich zwar in jede Richtung offen, sie muss aber umsetzbar sein“, so der Repräsentant der Kaufmannschaft. Persönlich könne er sich allenfalls eine Verlängerung um einen oder zwei auf fünf oder sechs Tage vorstellen, so Di Noto.
Die Krux dabei: „Die Anbieter von Glühwein und Gegrilltem befürworten eine Verlängerung, diejenigen, die Kunsthandwerk offerieren, sind der Ansicht, dass vier Tage reichen“, berichtet Annika Tadge. Das BSM-Vorstandsmitglied: „Man könnte darüber nachdenken, die Genehmigung nur für die Glühwein- und Grillstände zu verlängern, aber das würde den Weihnachtsmarkt zerreißen.“
Derweil macht Bürgermeister Reiner Brombach kein Hehl daraus, dass er sich seit Jahren dafür einsetze, „mit dem Weihnachtsmarkt vor dem dritten Advent zu beginnen und ihn bis zum vierten Advent laufen zu lassen – also zehn Tage“.
Alternativ könne er sich eine Lösung vorstellen, bei der diejenigen Beschicker, denen zehn Tage zu lang sind, vielleicht schon nach vier Tagen ausscheiden; der Rest könne dann die zehn Tage vollmachen. „Allerdings“, so Brombach, „muss dann gewährleistet sein, dass die betreffenden Buden binnen eines Tages abgebaut werden und für den Rest des Weihnachtsmarktes nicht leer stehen.“
Entscheidung für Marktbrunnen richtig
Doch wie auch immer: Einig seien sich Beschicker, Besucher und BSM dagegen, dass die Entscheidung, den Weihnachtsmarkt nicht mehr entlang der Langen Straße, sondern rund um den Marktbrunnen zu veranstalten, goldrichtig gewesen sei, so Tadge. Gleich mehrfach habe sie gehört, dass die Budenzier aus einheitlichen Lichterketten und Sternen besonders gut angekommen sei. „Dabei“, so das BSM-Vorstandsmitglied, „gab es diese Ketten und Sterne auch schon an der Langen Straße – nur sind die wegen der hellen Ladenfenster dort keinem aufgefallen.“ Was noch ausstehe, sei das Gespräch mit den an der Langen Straße ansässigen Händlern. Das BSM möchte ergründen, wie sich die Verlegung des Weihnachtsmarktes auf ihre Umsätze ausgewirkt hat.
Schön auch: Die auf vier Tage angesetzte Tombola war bereits nach drei Tagen – nämlich am Samstag – ausverkauft. Kritik gibt es indes an der Bestückung der Lostrommel sowie an einem fehlenden Kinderkarussell. So schreibt ein Weihnachtsmarktbesucher, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, in einem Brief an die Redaktion: „Zusammen mit einem kleinen Bekanntenkreis haben wir mehrere Gutscheine eines Augenoptikergeschäftes im Wert von jeweils zehn Euro gewonnen.“ Allerdings hätten diese Gutscheine nur bei einem Einkauf im Wert von mindestens 50 Euro eingelöst werden können. „Was ist das für ein Gewinn?“, fragt sich der Besucher. Er selbst und seine Bekannten hätten sich „über ein kleines reales Geschenk wie eine Tafel Schokolade oder eine Weihnachtskerze mehr gefreut als über diesen wertlosen Gutschein“. Im nächsten Jahr werde sich die Gruppe beim Loskauf zurückhalten.
Was diese beanstandeten Gutscheine betrifft, will das BSM für 2019 „selbstkritisch darüber nachdenken“, wie Di Noto sagt. Er gibt aber zu bedenken: „Solche Gutscheine sind ja nur ein Mehrwert, den diejenigen, die Lose kaufen, zusätzlich zur Gewinnchance auf einen der Hauptpreise erhalten.“ Und was das fehlende Kinderkarussell angeht, so habe sich das BSM sehr wohl um eines bemüht, aber: „Die angefragten Fahrgeschäfte waren von ihrem Aussehen her entweder nicht weihnachtlich genug oder aber sie waren bereits andernorts gebucht“, bedauert Di Noto. Er verspricht aber: „2019 wird ,Bückeburg glüht auf’ auf jeden Fall auch eine Attraktion für Kinder bereithalten.“ Ob das ein Karussell oder aber vielleicht alternativ ein Kasperle-Theater sein werde, das bleibe abzuwarten.
Von Thomas Wünsche