Großer Investitionsbedarf im Hubschraubermuseum Bückeburg

Die im November erhaltene inoffizielle Nachricht, dass das Hubschraubermuseum Bückeburg in diesem Jahr eine mit 350 000 Euro gefüllte Finanzspritze des Bundes erhält, hatte Dieter Bals, der Geschäftsführer des Hauses, erfreut zur Kenntnis genommen. Jetzt warten er und der Vorstand des Trägervereins auf die schriftliche Bestätigung, um möglichst schnell die dringendsten Instandsetzungsarbeiten in beziehungsweise an dem Museumsgebäude in Angriff nehmen zu können. Zu tun gibt es nämlich Einiges: Seiner groben Schätzung nach beläuft sich der im Alt- und Neubau aufgelaufene Renovierungs- und Sanierungsstau nebst der Kosten für zusätzliche Wünsche mittlerweile auf insgesamt rund 4,8 Millionen Euro. Luftdurchlass bereitet Probleme: Eine Problemstelle, die laut Bals als Erstes angegangen werden soll, ist der 2011 errichtete Neubautrakt des Museums. Dieser sehe ja super aus, erklärt er. Doch im oberen Bereich sei der Neubau ringsherum offen, damit von außen Luft in das Gebäude gelange. Grund für diese Konstruktion sei, dass der Trakt durch diesen gut 50 Zentimeter hohen Luftdurchlass und die sich überall überlappenden Glasscheiben in eine niedrigere Brandschutzklasse eingestuft worden ist; daraus resultieren geringere Brandschutz-Auflagen und somit – damals – geringere Baukosten. Der Haken an der gewählten Konstruktion ist der: Da der umlaufende Luftdurchlass nur mit einem Vogelgitter versehen sei, werde bei Schlechtwetter mitunter Regenwasser in das Gebäude geweht, erzählt Bals. Mitunter stehe das Wasser dann im Obergeschoss einen Zentimeter hoch, sogar einen halben Meter Neuschnee habe man schon mal in einer Ecke des Ausstellungsraumes gehabt. Schlimmer noch ist ihm zufolge allerdings, dass der im Obergeschoss des Neubautraktes vorhandene Asphaltestrich aufgrund der dortigen, übers Jahr stark schwankenden Temperaturen inzwischen mehrere Risse aufweist, über die das eingedrungene Regenwasser in das Erdgeschoss weiterläuft. „Auf dem Asphalt kann man Spiegeleier braten, so heiß ist das im Sommer“, verdeutlich der Geschäftsführer; im Winter dagegen sei es dort bisweilen eiskalt. Laut Bals soll jetzt ein Kostenvoranschlag für die Sanierung des Asphalts eingeholt werden. Mit dem umlaufenden Luftdurchlass und der auch darüber hinaus luftigen Verglasung des Neubautraktes müsse man indes leben oder noch mehr Geld investieren, um das Ganze dicht zu machen. Warten auf den offiziellen Bescheid: Wann es mit der Sanierung des Asphaltbelages losgeht, vermag Bals jedoch noch nicht abzuschätzen: Erstmal müsse man vom Bund einen offiziellen Bescheid hinsichtlich der angekündigten 350000 Euro vorliegen haben, dann könne man sich konkrete Gedanken machen, sagt er. Letzteres bezieht sich seinen Worten nach auch auf die weiteren Reparaturmaßnahmen, die mit diesem - aus dem Verteidigungsetat des Bundes stammenden - Geld finanziert werden sollen. Auf der abzuarbeitenden To-do-Liste des Hubschraubermuseums stehen nach Angaben des Geschäftsführers neben der bereits erwähnten Asphaltestrich-Sanierung unter anderem folgende Vorhaben: Sanierung des rissigen Betonfußbodens in der Ausstellungshalle im Altbau, energetische Dämmung dieser Ausstellungshalle und teilweise Erneuerung des im dortigen Obergeschoss vorhandenen Bodenbelages; des Weiteren Renovierung etlicher Fenster und mehrerer Fachwerkbalken des Burgmannshofes sowie teilweise Neuverfugung der Fassade dieses Fachwerkgebäudes. Zum Weiterlesen: Neue Corona-Regeln für Schaumburg treten in Kraft – alle Lockerungen im Überblick Benötigt wird laut Bals außerdem ein als Lagerraum für Hubschrauberteile und als Werkraum nutzbares, von der Grundfläche her circa zehn mal zehn Meter messendes Magazingebäude, das auf einer Rasenfläche hinter dem Museum errichtet werden könnte. Ferner hätte das Museum ihm zufolge gerne einen „Museums-Bulli“ für anfallende Transportfahrten. Und nicht zuletzt fehlt es an einem klimatisierten Archivraum, in dem der museale Bestand an historischen und neuzeitlichen Dokumenten rund um gebaute und nicht-gebaute Hubschrauber vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahrt werden kann: Fast dreihundert laufende Regalmeter an Akten habe man mittlerweile angesammelt, konkretisiert der Geschäftsführer. Um diese Menge zu veranschaulichen, „zeichnet“ er folgendes Bild: Hintereinander auf dem Boden aufgereiht, würde der Aktenbestand vom Hubschraubermuseum bis zum Bückeburger Schloss reichen. von Michael Werk