Mehr Bauland: Diese alten Pläne kommen in Bückeburg wieder in die Diskussion

Denn nun gab es in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Anfragen Bauwilliger an die Verwaltung, die aber nicht erfüllt werden konnten. Die Verwaltung hat daher auf der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses eine Prioritätenliste vorgelegt, welche Baugebiet in welcher Reihenfolge entwickelt werden sollen. Auf den Plätzen eins und zwei befinden sich zwei Neubaugebiete, die bereits mehrfach in der Politik diskutiert worden sind: Das Gebiet „Kleinenbremer Wege“ in einer Größe von einem Hektar am südlichen Stadtrand an der Rintelner Straße hinunter zu den Hofwiesen sowie das Gebiet „Am Bergdorfer Wege“ zwischen dem östlichen Stadtrand gen Bergdorf in einer Größe von zweieinhalb Hektar, das bereits zur Hälfte bebaut ist. An dritter Stelle steht ein weiterer Abschnitt des Baugebietes „Cammer Feld“ im Ortsteil Cammer in einer Größe von einem Hektar. 2,3 Hektar Bauland bei Evesen: Im Ausschuss gab es eine kürzere Diskussion. Letztlich wurde der Liste einstimmig zugestimmt. Unbeschadet davon werden bereits angelaufene Projekte weiterentwickelt: In Evesen „Unter Röcke“ östlich des Baugebietes „Auf der Höhe“ in einer Größe von 2,3 Hektar. Hier müssen Flächennutzungsplan (F-Plan) und Bebauungsplan (B-Plan) geändert, beziehungsweise aufgestellt werden. Derzeit läuft die Planung für die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden. In Evesen geht es um „Krügers Garten“ in einer Größe von 0,5 Hektar, die bereits mit einem B-Plan überplant ist und eine Innenentwicklungsfläche ist. Derzeit werden die einzelnen Grundstücke vermessen, sodass in Kürze eine Vermarkung möglich ist. In Meinsen geht es um das Gebiet „Meinser Chaussee“, in einer Größe von 0,6 Hektar. Die Planung wird derzeit zugunsten einer möglichen Innenentwicklung in Warber in gleicher Größe zurückgestellt. Verwaltung fehlt das Personal: Wie Baubereichsleiter Björn Sassenberg im Ausschuss erläuterte, habe es drei Anfragen zu den drei Gebieten gegeben. Aufgrund der Personalkapazität sei die Verwaltung aber nicht in der Lage, alle drei Projekte parallel zu bearbeiten. Zum einen gebe es zwar die Anfragen, zum anderen sei aber auch zu bedenken, dass der im Jahr 2019 initiierte Demografieprozess aufzeige, dass aufgrund der zu erwartenden Abnahme der Bevölkerung und des damit verbundenen Potenzials an frei werdenden Wohnraum nur eine behutsame Entwicklung neuer Bauflächen erfolgen solle. Aufgrund steigender Wohnraumansprüche gebe es zwar immer noch Bedarf an neuem Wohnbauland, im Blick gehalten werden müsse aber auch, dass die Schaffung neuer Infrastruktur durch eine tendenziell rückläufige Bevölkerung auch unterhalten werden müsse, wie es in der Vorlage heißt. Beim möglichen Flächenverbrauch komme es zu einer Konkurrenzsituation, da diese Flächen für die Nahrungsproduktion, aber auch als Ausgleichsflächen für die überplanten Flächen gebraucht würden. Drei ganz oben auf der Liste: Die drei Ersten der Prioritätenliste: Der „Kleinenbremer Wege“ ist bereits mehrfach im Bau- und Umweltausschuss diskutiert worden. Das Baugebiet wurde seitens des Ausschusses mit breiter Mehrheit abgelehnt, weil unter anderem die vorgestellte Bebauung entweder zu wuchtig war (entlang der Rintelner Straße) oder aber zu eng und klein (im Inneren des Gebietes). Um die 100 Gebäude, beziehungsweise Wohnungen sollten entstehen. Nach Angaben Sassenbergs gibt es mittlerweile einen anderen Investor, der als Bauträger das gesamte Gebiet entwickeln will. Was für die Stadt durchaus Charme hat: So könnten Bauformen abseits frei stehender Einfamilienhäuser errichtet und platzsparende Doppelhäuser oder Reihenhäuser gebaut werden. Auch Geschosswohnungsbau sei möglich. „Am Bergdorfer Wege“ musste vor Jahren wegen der Nähe zu zwei landwirtschaftlichen Betrieben in Bergdorf abgespeckt und auf die Hälfte reduziert werden – von rund 60 auf rund 30 Bauplätze. Das Baugebiet ist mittlerweile vollgelaufen. Nun hat es nach Angaben des Baubereichsleiters eine erneute Anfrage gegeben, den Bereich nördlich der Bergdorfer Straße und südlich der Bebauung „An den Weiden“ doch zu überbauen. Auf Nachfrage sagte Sassenberg, es gebe Verhandlungen, wie das Problem aus dem Weg zu bekommen sei. Zum „Cammer Feld“ mit seinen geplanten zehn Bauplätzen merkte Ortsbürgermeister Hans-Georg Terner an, dass es der Anschluss an zwei vorherige Erschließungen sei. Es gebe „zahlreiche Interessenten“, insbesondere aus der Nachbarstadt Minden. Terner verwies auf die gute Infrastruktur in Form von Kindergarten- und Schulplätzen. Es wäre gut, wenn es eher komme als Anfang 2022. Lesen Sie auch: Das ist die aktuelle Corona-Lage im Kreis Schaumburg In Bückeburg ist wegen eines Rohrbruchs ein Gehweg abgesackt So viel Geld bekommt das Hubschraubermuseum vom Bund Von Reimund Cremers