Nach Brandserie und Feuer in Bückeburg: Pyromane aus Bad Oyenhausen verurteilt

Nun verurteilte die II. Große Strafkammer den 24 Jahre alten Ole F. (Name geändert) wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren. Darüber hinaus – und deutlich einschneidender – ordnete das Gericht die Unterbringung des psychisch kranken Manns aus Bad Oeynhausen in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Angeklagter gesteht: In der mehrtägigen Verhandlung hatte Ole F. eingeräumt, für die Brände verantwortlich gewesen zu sein. In seinem Urteil folgte das Gericht dem Gutachten eines psychiatrischen Sachverständigen, wonach F. im Zustand der verminderten Schuldfähigkeit gehandelt hatte: Der 24-Jährige leidet an einer Persönlichkeitsstörung mit narzisstischen Zügen, einer Impulskontrollstörung, Minderbegabung und weist schizoide Anteile auf. Darüber hinaus ist Ole F. pyroman – er kann dem Drang, Feuer zu legen, irgendwann nicht mehr widerstehen. So kam es in den vergangenen beiden Jahren zu zahlreichen Bränden, für die der Angeklagte verantwortlich zeichnete. Lesen Sie auch: Streitpunkt Straßengräben: Wer ist in Bückeburg zuständig? So zündete er im Mai 2019 am Osterweg in Bad Oeynhausen in einem seit 15 Jahren unbewohnten Haus einen Strohballen an, wenige Hundert Meter weiter setzte er am Folgeabend auf der Rückseite einer Halle Bretter und Holzreste in Brand. Das Feuer beschädigte das Scheunentor und die Dachsparren; die Feuerwehr verhinderte ein vollständiges Herunterbrennen des Gebäudes. Es entstand ein Sachschaden im unteren fünfstelligen Bereich. Ein Jahr Pause: Nachdem Ole F. ins Visier der Polizei geraten und im Zuge der Ermittlungen auch schon angesprochen worden war, trat der 24-Jährige etwa ein Jahr lang nicht mehr in Erscheinung. Doch irgendwann konnte er dem Druck, Feuer legen zu müssen, nicht mehr widerstehen: Am 1. Mai 2020 steckte er auf einem Friedhof in Bad Oeynhausen einen Lebensbaum an, im Folgemonat zündete er in Porta Westfalica auf einer am Naturschutzgebiet Vogelparadies gelegenen Wiese sowie am Maschweg in Costedt mehrere Heuballen an. Ebenfalls interessant: Erweiterung des Museums für Hilfsorganisationen in Bückeburg fast ferti g Noch am selben Tag setzte F. ein Strohlager in Bückeburg-Evesen in Brand. Dort entstand ein Sachschaden von 30000 Euro. Ein weiterer Tatort war In Barkhausen: Am Grundstück eines ehemaligen Lehrers des Angeklagten legte F. Feuer an einem Baum und einer Hecke, bevor er am 27. Juni erneut in der Nähe vom Vogelparadies einen Heuballen in Brand setzte, welcher vollständig abbrannte. „Die Taten sind Ausfluss des Krankheitsbilds von Ole F.“, sagte der Vorsitzende Richter Carsten Wahlmann nun in der Urteilsbegründung. „Da diese psychische Erkrankung unbehandelt fortbesteht, muss mit weiteren derartigen Taten gerechnet werden.“ Neben einer Haftstrafe ordnete das Bielefelder Landgericht daher die Unterbringung des geständigen Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Von mt/nm