Saltatio Mortis in Bückeburg: So begeistert die Band beim MPS Skulpturenpark

„Meine sehr verehrten Damen und Herren...“ auf diese, mittlerweile Kultstatus besitzende Begrüßung durch Trommler Lasterbalk, der Lästerlichen, mussten die Fans in diesem Jahr lange warten. Gefühlt viel zu lange. Darum stellte die Stippvisite der Mittelalter-Rock-Barden Saltatio Mortis auf dem MPS-Skulpturenpark in Bückeburg für die Band ebenso wie für die Fans eine ganz besondere Premiere dar: Es war der erste öffentliche Auftritt der seit Jahren so erfolgsverwöhnten Band seit Beginn der weltweiten Corona-Pandemie. Davor hatten die Musiker das letzte Mal beim Lichter Weihnachtsmarkt des MPS im Dortmunder Fredenbaumpark auf der Bühne gestanden. Smalltalk mit den Fans: In bester Laune – trotz der allgemein schwierigen Umstände- präsentierten sich die sieben „Totentänzer“ – terminbedingt fehlte Gitarrist Till Pormill – bereits am Nachmittag beim Smalltalk mit den Fans auf einer der Szeneflächen des Skulpturenparks. Hier galt – ebenso wie dann später beim abendlichen Unplugged-Konzert – das strenge Regelwerk zum Infektionsschutz: Zuschauer durften ausschließlich an Tischen sitzend den Auftritt verfolgen, pro Tisch waren maximal zehn Personen zulässig. Befürchtungen, die Fans könnten es ob der Wiedersehensfreude an Disziplin fehlen lassen und möglicherweise den Zuschauerraum vor der Bühne stürmen, erfüllten sich dabei nicht einmal ansatzweise. Das Publikum hielt sich , trotz des enormen Fanandrangs, an die Auflagen, und nur ganz selten hatten die Security-Mitarbeiter des Mittelalterlich Phantasie Spectaculums, konsequent und unnachgiebig, den einen oder anderen Hinweis an den Mann oder die Frau zu bringen. Dazu: Teilweise nur 700 Gäste am Tag: MPS in Bückeburg kämpft mit Besucherschwund Sänger Jörg Roth noch bei Reha- und Krankengymnastik: Beim Smalltalk wünschten viele Fans – verständlicherweise – zu wissen, wie es um den Gesundheitszustand von Sänger Jörg Roth alias Alea der Bescheidene bestellt sei. Der hatte sich bekanntermaßen im März bei einem Sturz schwer verletzt. Der Saltatio-Frontmann konnte gegenüber den Fans jedoch Entwarnung geben. Noch liefen Reha- und Krankengymnastikmaßnahmen, aber: „Das wird. Gebt mir noch ein bisschen Zeit, dann passt das alles wieder.“ Womit die Band derzeit - ohne Festival- und Tour-Termine - ihre Zeit verbringe, wurde gefragt. Offenbar mit viel Kreativität: „Wir schreiben ständig für Euch neues Material“, versicherte Perkussionist Jan S. Mischon. Bereits herausgebracht wurden in diesem Jahr mehrere neue Singles, am 2. Oktober steht dann der Veröffentlichungstermin des zwölften Studio-Albums „Für immer frei“ an. Auch interessant: MPS-Skulpturenpark: 15-Jähriger soll Wein gestohlen und Polizisten beleidigt haben Autogrammstunde mit Plexiglasscheibe: Ein mehr als ungewohntes Bild bot die sich anschließende Autogrammstunde: Wurde die Band sonst dabei förmlich von Heerscharen ihrer Anhänger bestürmt, um Arm und Arm oder oft sogar Wange an Wange für Selfies zu posieren, so kamen Musiker und Fans diesmal nur getrennt durch eine Plexiglasscheibe zueinander. Dabei hatten alle Beteiligten einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Nostalgie-Feeling beim Unplugged-Konzert: Echtes MPS-Nostalgie-Feeling kam dann während des abendlichen, fackelilluminierten Unplugged-Konzert der Mittelalter-Barden auf. Zum Weiterlesen: Spectaculum auf Sparflamme: So ist der MPS-Skulpturenpark in Bückeburg Bei Stücken wie dem „Veitstanz“, „Platerspiel“, „Stella splendens“, „Totus floreo“ oder „Knöterich“ dürften sich unzählige Fans im Publikum in jene Zeit zurück versetzt gefühlt haben, als Saltatio Mortis noch nicht mit elektrischen Gitarren und gewaltigen Verstärkern auf Großbühnen des Wacken Open Air, des Summer Breeze oder des M’era Luna Open Airs vor Zehntausenden Fans aufspielten, sondern nur mit Trommeln und Dudelsäcken auf einer kleinen Holzbühne des Spectaculums. von Johannes Pietsch