Stadtbrandmeister bemängelt fehlende Kommunikation

Bruckmann frage sich, warum im Feuerschutzausschuss zwei Mal das Gleiche beschlossen werden muss: „Warum ist es nicht möglich, miteinander zu reden?“ Vorwürfe, die die derart Gescholtenen größtenteils zurückwiesen. Ratsherr Dieter Everding (SPD): „Du haust auf uns drauf. Wir versuchen, unser Bestes zu machen. Die Feuerwehr ist gut ausgestattet.“ Ratsherr Albert Brüggemann sagte, dass niemand etwas gegen die Feuerwehr habe: „Es ist nur nicht alles finanzierbar.“ Unterstützung für Bruckmann gab es seitens des Ratsherrn Andreas Paul Schöniger (Freie Wähler). Er verwies auf einen 2018 nach einem Gespräch zwischen Politik, Feuerwehr und Verwaltung ins Leben gerufenen Arbeitskreis „Zukunft Feuerwehr“: „Der hat sich seit dem nicht einmal getroffen.“ Feuerwehr unter Zugzwang: In seiner Brandrede verwies Bruckmann auf einige Beispiele. So sei es mit dem neuen Gerätehaus für Müsingen-Bergdorf oder aber der Drehleiter soweit gekommen, dass die Feuerwehr unter Zugzwang stehe. Besteht überhaupt Interesse, am Ostzug etwas zu tun?, fragte er in die Runde. Es müssten Impulse kommen. „Es nervt“, wenn immer wieder die gleichen Punkte durchgekaut würden, man sich vier, fünf Mal wiederholen müsse. Der Feuerschutzausschuss sollte für die Feuerwehr da sein. Die Wehr wolle verstanden werden: „Uns sollte offen und ehrlich erklärt werden, wenn kein Geld da ist. So nervt es. Man verliert die Lust.“ Dass es keine Seilwinde für das neue Fahrzeug der Wehr Meinsen-Warber-Achum gebe, habe er erst einen Tag vorher erfahren – nannte er ein weiteres Beispiel. Vor zehn Jahren habe man noch gut miteinander reden können. Gerd Vogel (SPD), Ratsherr und Ortsvorsteher von Bergdorf, verwies darauf, dass sich die Feuerwehren Bergdorf und Müsingen „nicht ganz grün“ über einen neuen gemeinsamen technischen Stützpunkt an der Kreuzbreite gewesen seien, was zu Verzögerungen geführt habe. Der Verwaltung sei jedenfalls seitens des Ausschusses gesagt worden, dass sie das neue Gerätehaus auf den Weg bringen solle. Widerspruch bei Bruckmann, der darauf verwies, dass die Entscheidungsfindung sechs Wochen gedauert habe. Er rede von jetzt zwei Jahren. Was nützten die Beratungen über den Neubau, warum solle Geld ausgegeben werden, wenn kein Grundstück da sei. „Wir sind auf dem Weg“: Fachgebietsleiter Lennard Braun-Werding sagte später unter Mitteilungen der Verwaltung, dass der Antrag des Löschzugs Ost vor einem Jahr eingegangen sei. Anfang Dezember gebe es einen Termin wegen eines Grundstücks. „Wir sind auf dem Weg.“ Nach dem Neubau in Cammer sei Bergdorf-Müsingen an der Reihe. Braun-Werdin schloss sich im Übrigen nicht der Kritik an „Der Austausch mit der Verwaltung funktioniert gut.“ Er erhielt dafür keine Widerrede. Seitens der Politik erinnerte Brüggemann daran, dass außer zur Feuerwehr noch millionenschwere Entscheidungen zu Kindergärten und Schulen zu treffen seien: „Dass wir nicht hopp-hopp mit Millionen dastehen, ist klar.“ Und weiter: „Wir haben die Feuerwehr immer wohlwollend begleitet.“ Aber auch: „Wir hören uns das nicht mehr an, wenn wir immer nur beschimpft werden.“ Es sei nicht gut, wenn er auf die Ehrenamtlichen einhaue, beschwerte sich Everding. Einig war man sich aber schlussendlich, den Arbeitskreis überhaupt erst einmal auf den Weg zu bringen, so wie es Schöniger angemahnt hatte. Oder wie es CDU-Fraktionschef Axel Wohlgemuth, als Gast im Ausschuss nach den eigenen Maßgaben des Rates eigentlich ohne Rederecht formulierte: Es gebe ein Kommunikationsproblem, weil sich nicht alle vertreten fühlten. Es müsse ein Ausgleich gefunden werden, gemeinsame Gespräche mit vielen Beteiligten geführt werden. Und – schon im Wahlkampfmodus: Wenn der Bürgermeister sagt, es könne frei gehandelt werden, dann ziehe er sich zurück. Eine Folge hat die mangelnde Kommunikation jedenfalls bereits: Es wird keinen Feuerwehrbedarfsplan geben, der seitens der Feuerwehr eigentlich im Frühjahr hätte vorgelegt werden sollen. Die Arbeit könne er seinen Jungs nicht zumuten, sagte Bruckmann. von Raimund Cremers Rechtsgrundlage für den Hafen Berenbusch Scheie: Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses sorgt für Unmut