Volksbank in Schaumburg und Handwerk zufrieden

Danach stieg die (noch vorläufige) Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 200 Millionen Euro auf 1,99 Milliarden Euro. Unter dem Strich rechnet das Geldinstitut mit einem Jahresüberschuss von 3,9 Millionen Euro. Die Volksbank wird auch ihrem Ruf als guter Steuerzahler wieder gerecht: Rund acht Millionen Euro führt sie an Körperschafts- und Gewerbesteuer ab. Davon kommt knapp die Hälfte den heimischen Kommunen direkt zugute. Sehr zufrieden mit der Entwicklung erläuterte Schorling den Hintergrund dieser Zahlen: „Das Kundengeschäft ist für das Wachstum verantwortlich.“ 2,1 Milliarden Euro Kundenanlagen betreue die Bank, das Kundenkreditvolumen betrage 1,8 Milliarden Euro. Mit Zinssteigerung ist in den nächsten Jahren nicht zu rechnen: Keine Hoffnung konnte Schorling den Anlegern hinsichtlich der Zinsentwicklung machen. Mit einer Erhöhung der Zinsen sei auch in den kommenden Jahren nicht zu rechnen. Er empfahl den Anlegern, sich kompetente Berater zu suchen und ihr Vermögen breit zu streuen. Eine positive Nachricht gab es für sie aber auch. Schorling: „Wir wollen keine Minuszinsen“, gab er als Ziel aus. Für die wirtschaftliche Entwicklung – auch der Bank – werde das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. Hier sieht er die Region „gut aufgestellt“. Der Landkreis sei als einziger in Niedersachsen in das Förderprogramm für die Entwicklung und Förderung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie aufgenommen worden. Daraus sollten sich wirtschaftliche Impulse und Aufträge für die heimische Wirtschaft ergeben. Darüber wird sich auch das Handwerk freuen. Das könne sich derzeit aber auch nicht beschweren, sagte Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens: „Dem Handwerk geht es gut, auch für 2020 sind die Auftragbücher voll.“ Über 80 Prozent der heimischen Handwerker seien in Hinblick auf das neue Jahr positiv gestimmt. Fachkräftemangel wirkt sich negativ aus: Negative Auswirkungen habe nach wie vor der Fachkräftemangel, der auch zu längeren Wartezeiten für die Kunden führen könne. „Wir lassen aber niemanden im Regen stehen“, versprach Ahrens. Dringende Reparaturen und Notfälle würden vorgezogen. Positiv bewertete Ahrens die Wiedereinführung der Meisterpflicht in vielen Gewerken. Das würde die Qualitätsstandards in diesen Branchen heben. Auf einen Wust von Bürokratie und unnötigen Vorschriften wies Gerald Siegmann, Vorsitzender der heimischen Steuerberater hin. Das „Bürokratiemonster“ nerve nicht nur ihn und seine Berufskollegen, sondern natürlich alle Gewerbetreibenden. Siegmann: „Es ist ein Wunder, dass es in Deutschland noch einigermaßen rund läuft.“ Das liegt seiner Einschätzung nach nur an der guten Arbeit vieler Menschen – doch diese seien längst an ihrer Belastungsgrenze angekommen. Dem konnte auch der Gastredner des Abends, Ex-Vizekanzler Sigmar Gabriel, nur zustimmen. Nach seiner Meinung ist die Balance zwischen Regelungswahn und Eigenverantwortung gestört. Er empfahl, für jede neue Vorschrift eine alte abzuschaffen – besser noch zwei, wie das in Großbritannien üblich sei. Karsten Klaus Mehr zum Thema: Das sagt Sigmar Gabriel in Bückeburg über Deutschlands weltpolitische Rolle

Auftragsbücher sind voll - Volksbank in Schaumburg und Handwerk zufrieden