Zwischendecke für Bühne im Rathaussaal in Bückeburg

Die Bühne des Rathaussaals ist seit knapp einem Jahr gesperrt. Nur die Vorbühne darf derzeit genutzt werden. Die Sperrung ist bisher nicht weiter ins Gewicht gefallen, da Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie größtenteils ohnehin ausfallen mussten. Grund für die Sperrung sind Probleme mit dem Eisernen Vorhang – ihm fehlt eine zweite Brems- und Sicherungseinrichtung, sodass der Eiserne Vorhang ungebremst herunterfahren und Menschen unter sich begraben kann. Außerdem gibt es Probleme mit dem Brandschutz, auch die Bühnentechnik ist veraltet und müsste aufgepeppt werden. Die im Juni des vergangenen Jahres vorgestellte Lösung sah vor, dass der Eiserne Vorhang saniert wird. Zudem sollte eine Sprinkleranlage im oberen Bereich des Bühnenhauses eingebaut werden, die im Notfall Eisernen Vorhang und Bühne von oben besprinkelt hätte. Insgesamt 350.000 Euro hätte die Maßnahme gekostet: 250.000 Euro für den Eisernen Vorhang, 100.000 für die Sprinkleranlage. So will Bückeburg im Neuen Ratssaal die Akustik verbessern und Strom sparen Vorhang im Bückeburger Rathaussaal muss für 250.000 Euro repariert werden Zwischenzeitlich haben die Wirtschaftsbetriebe der Stadt, in die der Rathaussaal eingegliedert ist, noch einmal das Konzept überdacht und sind zu einer anderen Lösung gekommen. Sie wurde jetzt sowohl im Kulturausschuss von Annika Fauth als auch im Betriebsausschuss der Wirtschaftsbetriebe von Fachgebietsleiter Jürgen Sobotta vorgestellt. Die Pläne sehen nun vor, dass das Bühnenhaus in einer Höhe von 9,50 Meter mit einer feuerfesten Zwischendecke gekappt wird. Damit muss keine Sprinkleranlage mehr eingebaut werden. Auf der anderen Seite muss dagegen die Bühnentechnik komplett neu gemacht werden, da unter anderem die vorhandene Technik im oberen Bereich des Bühnenhauses wie etwa der Schnürboden abgetrennt wird. „Investitionen, die in fünf Jahren ohnehin angestanden hätten“, so Sobotta auch im Hinblick auf die Notwendigkeit der Digitalisierung der Technik. Daher sei es zu vertreten, die Investition bereits jetzt vorzuziehen. Die Kosten belaufen sich mit der neuen Lösung auf 420.000 Euro statt der bisher veranschlagten 350.000 Euro. Die Sprinkleranlage sei nicht mehr notwendig, da mit der Höhenreduzierung der Große Rathaussaal nicht mehr in die Kategorie Großbühne mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen falle, wie Sobotta weiter erläuterte. Zudem könne auf den Status verzichtet werden, weil nach den Bühnenanweisungen der Veranstaltungen in den vergangenen fünf Jahren keine Veranstaltung nicht habe stattfinden können, wie Recherchen des Hauptnutzers des Saales, dem Kulturverein, ergeben hätten, wie Ratsfrau Johanna Harmening (SPD) berichtete, in Personalunion auch Geschäftsführerin des Kulturvereins. Mittelfristig sei zudem eine frühere Amortisierung der Kosten zu erwarten. Denn weil die Sprinkleranlage nicht gebaut werde, würden Wartungskosten gespart. Zudem wären die Kosten für die Versicherung deutlich gestiegen, weil bei einem unbeabsichtigten Auslösen der Sprinkleranlage massive Schäden zu erwarten gewesen wären. In beiden Ausschüssen gab es an dem neuen Konzept wenig auszusetzen. Albert Brüggemann (SPD) erinnerte daran, dass mit der Zwischendecke Heizungskosten- und mit neuer LED-Beleuchtung Stromkosten eingespart werden könnten. Auch die Probleme mit der Zugluft auf der Bühne und den vorderen Reihen des Saales bei geöffnetem Eisernen Vorhang und dem folgenden Kamineffekt – warme Luft steigt im Bühnenhaus nach oben – könnten sich durch die Zwischendecke deutlich reduzieren, so Annika Fauth. „Zu bedenken ist aber, dass sich die Akustik verschlechtern kann“, so Harmening. Gut sei, dass 100 Jahre alte Technik gegen neue ausgetauscht werde, so Mehrheitschef Jens Bartling (SPD). Er mahnte an, dass im oberen Bereich des Bühnenhauses eine Heizung installiert werden müsse, um Bauschäden – etwa durch Kondensat – zu verhindern. „Ein schlüssiges Konzept und langfristig die günstigere Variante“, fasste der Betriebsausschuss-Vorsitzende Jens Meier (SPD) das Stimmungsbild der Diskussion zusammen. Ein Resümee, dem der Betriebsausschuss einstimmig folgte. Im Kulturausschuss war es lediglich ein nicht abzustimmender Sachstandsbericht. Von Raimund Cremers