Bau von neuer Aue-Brücke in Ahnsen wieder verschoben

Zum einen muss das Vorhaben noch das gesamte Genehmigungsverfahren durchlaufen, zum anderen steht danach noch die öffentliche Ausschreibung an. Bei der Gemeinde Ahnsen kommt deswegen allmählich schlechte Stimmung auf. „Ich hoffe, dass ich den Baubeginn noch in meiner Amtszeit als Samtgemeindebürgermeister und Gemeindedirektor von Ahnsen erleben darf“, kommentiert Bernd Schönemann die unbefriedigende Situation. Garniert mit der Anmerkung, man solle die Hoffnung ja nie aufgeben. Seit 2011 in der Planung: Im Zusammenhang mit dem Neubau des Klinikums Schaumburg in Vehlen ist laut Schönemann seinerzeit zwischen dem Landkreis Schaumburg und der Gemeinde Ahnsen vereinbart worden, dass der Landkreis die Brücke an der Straße An der Aue bauen wird. Damals sei übrigens Heinz-Gerhard Schöttelndreier Landrat gewesen. Und im Jahr 2012 habe der Landkreis dann für eben diesen Brückenbau erstmals finanzielle Mittel – einen sechsstelligen Euro-Betrag – in den Kreishaushalt eingestellt; schon 2011 sei dies vorbereitet worden, also vor mittlerweile fast zehn Jahren. Da das ursprünglich vorgesehene Brückenbauwerk jedoch „unverhältnismäßig groß“ war, ist Schönemann nach dann „zu Recht“ eine etwas kleinere Aue-Brücke geplant worden. Dies sei inzwischen allerdings auch schon fünf Jahre her. Neue Auebrücke wird deutlich kürzer als geplant Neue Stapelbrücke ausgeschrieben „Wir fühlen uns alleine gelassen“ „Ich habe das Gefühl, dass es da irgendwie nicht so richtig weitergeht“, moniert Schönemann. Immer wieder würden vonseiten des Landkreises „irgendwelche Gründe“ genannt, deretwegen sich der Baubeginn verschiebe. Daher hat die Gemeinde Ahnsen ihm zufolge jetzt auch auf eine vom Landkreis angebotene erneute Vorstellung des Planungsstandes im Gemeinderat verzichtet: „Wir wissen alle, wie die Brücke aussehen soll“, erklärt der Gemeindedirektor. Das Bauvorhaben noch einmal bei einer Ratssitzung vorzustellen, würde bedeuten, dass allein dafür wieder zwei bis drei Monate ins Land gingen. So schnell wie möglich ins Verfahren einsteigen: Der Landkreis Schaumburg solle stattdessen „so schnell wie möglich ins Genehmigungsverfahren einsteigen“, betont Schönemann. Denn das Verständnis für die lange Bearbeitungsdauer werde immer geringer. Harald Niemann, Bürgermeister (SPD) der Gemeinde Eilsen, geht eigenen Worten nach davon aus, dass die Brücke noch gebaut werde – es gebe ja auch eine schriftliche Zusage des Landkreises. Allerdings habe er den Eindruck, dass das Bauvorhaben nicht vorankomme. Ingenieurbüro ausgelastet: „Wir hätten uns alle gewünscht, dass das schneller geht“, sagt Niemann, der dabei auch den Landkreis Schaumburg mit einbezieht. Der Kreis ist seinen Worten nach nämlich auch nicht zufrieden damit, dass sich das Projekt so lange hinzieht. Als ein Grund für die lange Planungsdauer nennt Niemann eine allgemein hohe Auslastung der Ingenieurbüros. Deutlicher äußert sich Robert Pavlista, der zweite Bürgermeister (CDU) der Gemeinde: „Ich finde es mittlerweile enttäuschend.“ Nachvollziehbar sei eine derart lange Bearbeitungsdauer nicht. Mehr noch: „Man kann schon den Eindruck haben, dass es dem Landkreis nicht ernst ist, uns da eine neue Brücke hinzubauen.“ Von Michael Werk