Bad Eilsen: Maik Beermann besucht Kindertagespflege

Auf seiner „Sommertour“ hat der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Maik Beermann der Kindertagespflege „Herzblatt“ in Bad Eilsen einen Besuch abgestattet. Dort informierte er sich über die Schwierigkeiten, mit denen sich die beiden Betreiberinnen der Betreuungseinrichtung in ihrem Job konfrontiert sehen. CDU-Bundestagsabgeordneter Maik Beermann besucht das Hochzeitshaus Lin-Riehl So berichtete die Heilpädagogin Andrea Schumann, dass sie und Janine Blumenthal (Frühpädagogin) die Kindertagespflege am 1. August vergangenen Jahres in der Hermann-Löns-Straße 5 eröffnet haben. Die Einrichtung mit zu betreuenden Kindern vollzukriegen, das sei schon eine Anstrengung gewesen. Finanzielle Unsicherheit zu Beginn der Corona-Krise: Dann aber kam Mitte März der Corona-Lockdown, und damit stand laut Schumann plötzlich die Frage im Raum, wie es während der vorübergehenden Zwangsschließung finanziell weitergehen würde. Seitens der Kinderbetreuungsagentur (Kiba) des Landkreises hatten die beiden „Herzblatt“-Betreiberinnen kurz darauf jedoch zu ihrer Erleichterung die Information erhalten, dass ihre Kindertagespflegeeinrichtung weiter finanziert werde. Zum Thema Finanzierung war von Schumann zu erfahren, dass ihnen der Landkreis für jedes betreute Kind vier Euro pro Stunde zahlt; für die Verköstigung der Kinder entrichten dagegen die Eltern ein Essensgeld. Betreut werden nach Auskunft von Blumenthal derzeit zehn Kinder im Alter von unter einem Jahr bis zehn Jahren. Zwar dürfe jede der beiden Betreiberinnen bis zu acht Betreuungsverträge abschließen, andererseits dürften aber nur maximal zehn Kinder zur selben Zeit in der Einrichtung sein. Beermann: Kinderbetreuung ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Beermann merkte dazu an, Kinderbetreuung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Bund, Länder und Kommunen müssten gemeinsam für eine auskömmliche und einheitliche Finanzierung sorgen. Seiner Meinung nach dürfe es jedenfalls nicht sein, dass – wie von ihm als Beispiel gebracht – vergleichbaren Kindertagespflegen in Wolfenbüttel acht Euro pro Kind und Stunde gezahlt werden, während hiesige Einrichtungen nur vier Euro erhalten. Wie Schumann weiter erzählte, bietet die Bad Eilser Kindertagespflege „Herzblatt“ eine Betreuung zu folgenden Zeiten an: werktags von 7 bis 16 Uhr. Von Eltern angefragt werden ihr zufolge zwar auch darüber hinausgehende Betreuungszeiten, doch zu zweit könnten sie dies nicht auch noch leisten; unabhängig davon, dass noch eine 450-Euro-Kraft als Vertretungsmitarbeiterin für den Urlaubs- und Krankheitsfall zur Verfügung steht. Mehr Flexibilität bei der Annahme der zu betreuuenden Kinder gewünscht: Wünschen würde sich Schumann nicht zuletzt mehr Flexibilität bei der Annahme von zu betreuenden Kindern. So ist es ihrer Schilderung nach gemäß aktueller Rechtslage beispielsweise nicht möglich, einen zu einem bestimmten Termin frei werdenden Platz bereits ein, zwei Monate vorher mit einem neuen Kind zu besetzen, wenn dadurch die Höchstzahl der in der Einrichtung erlaubten Kinder überschritten werden würde. In der Praxis hat dies laut der Heilpädagogin zur Folge, dass Eltern, die etwa aus beruflichen Gründen dringend früher eine Tagesbetreuung für deren Kind benötigen, dann eben zu einer anderen Kinderbetreuungseinrichtung gehen. Kindertagespflege Herzblatt setzt auf familiennahe Betreuung Ferner monierte Schumann die aus ihrer Sicht überbordende Bürokratie, die „uns in Deutschland“ kaputt mache. Zum Ende seines Informationsbesuches resümierte Beermann, eine solche Kindertagespflege zu betreiben, das gehe nur mit „Herz und Leidenschaft“. Denn reich werde man damit nicht. Von Michael Werk Auch interessant: CDU-Abgeordneter Maik Beermann will 2021 zum dritten Mal in den Bundestag einziehen