Swonez-Kinder kommen nicht nach Bad Eilsen

Somit werden entgegen der ursprünglichen Planung keine Hilfsgüter wie etwa von Bad Eilser Altenheimen gestiftete gebrauchte Rollstühle und Rollatoren dorthin gebracht; ebenso werden keine Geldspenden persönlich übergeben. Das berichtet Ingmar Everding, Diakon der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und Koordinator der Arbeitsgemeinschaft, auf Anfrage dieser Zeitung. Zur Begründung führt er an, dass man hinsichtlich solch einer Fahrt ja einiges vorbereiten müsse, man aktuell aber nicht wisse, wie sich die Lage in den nächsten Wochen weiterentwickele. Hinzu kommt: Schon in normalen Zeiten seien die bei einer Einreise nach Weißrussland zu erledigenden „Grenzformalitäten“ schwierig – und wie kompliziert würde die Einreise erst in diesen Corona-Zeiten sein. Spenden können transferiert werden: Wenn seitens der Familien der in Swonez lebenden krebskranken Kinder aber Bedarf für eine finanzielle Unterstützung angemeldet werde, könne die Kirchengemeinde nach Aussage von Everding durchaus entsprechende Spendengelder zu diesen transferieren. Gekauft werden könnten damit dann beispielsweise Vitaminpräparate, Corona-Schutzmasken und andere Dinge, die in Weißrussland schwer zu besorgen seien. Abgesagt ist wegen der Corona-Pandemie auch der für Juni geplante alljährliche Besuch von Gastkindern in der Samtgemeinde Eilsen: Einerseits sei dies schade, andererseits aber insofern eine Erleichterung, dass man ja eben nicht abschätzen könne, wie ich sich die ganze Situation weiterentwickele, sagt Everding. Allerdings bestehe die Sorge, dass es im nächsten Jahr eventuell schwieriger sein könnte, in der Samtgemeinde Eilsen ausreichend Gasteltern für die dann kommenden Swonez-Kinder zu finden, sollte der bisherige „Schwung“ der Aktion infolge der jetzigen Absage abebben. Daher überlegt die Arbeitsgemeinschaft „Den Kindern von Tschernobyl“ seinen Angaben nach bereits, wie solch ein Szenario verhindert und die „Beziehungsarbeit“ fortgesetzt werden kann. Nach Aufenthalt der Tschernobylkinder: Ein Dankeschön aus Swonez Sie sind wieder da! Ebenfalls abgesagt worden ist laut Everding eine Hilfslieferung nach Swonez, die bereits für Mitte April organisiert worden war. Im Rahmen dieser Aktion sollte eine von der Kirchengemeinde beauftragte Spedition gebrauchte Schulmöbel in die weißrussische Partnergemeinde und medizinische Geräte zu einer in der dortigen Region ansässigen Krankenstation (Ambulatorium in Ilitsch) transportieren, insgesamt eine Lkw-Ladung voll. Gespendet worden seien die Schultische und -stühle von der Grundschule am Harrl in Bückeburg und von der Oberschule Bückeburg, ergänzt der Diakon. Die Idee habe die in der kirchlichen Arbeitsgemeinschaft ehrenamtlich mitarbeitende Ahnserin Bianca Meier-Heimstädt gehabt. Bis zum Herbst sind die Schulmöbel und die medizinischen Geräte Everding zufolge nun erst mal in einem Container zwischengelagert, in der Hoffnung, diese später im Jahr nach Swonez beziehungsweise Ilitsch transportieren lassen zu können. Von Michael Werk

Corona-Krise - Swonez-Kinder kommen nicht nach Bad Eilsen