Hintergrund: Im vergangenen Dezember hatten die Kreispolitiker beschlossen, im laufenden Jahr aus Kreismitteln 20.000 Euro für diesen Zweck einzusetzen. Nach den Worten von Kreisdezernentin Andrea Stüdemann ist die Kreisverwaltung dabei, ein Konzept für die mit den Mitteln zu bewerkstelligenden Maßnahmen zu erstellen.
Man müsse sich angesichts der beschränkten Ressourcen zwangsläufig „auf ein paar gezielte Maßnahmen mit möglichst großem Nutzen beschränken“, ergänzte Martina Engelking, Leiterin des Amtes für Naturschutz.
Gedacht sei dabei vor allem an die Anlage von Blühstreifen in der Agrarlandschaft, erläuterte Engelking. Dazu solle zertifiziertes Regiosaatgut mit mehrjährigen Wildpflanzen, die ursprünglich aus der heimischen Region kommen, verwendet werden. Engelking machte zudem deutlich, dass die Kreisverwaltung in Sachen Artenvielfalt bereits seit Längerem unterwegs sei, etwa beim Anlegen von Streuobstwiesen oder von Ackerrandstreifen.
Noch Luft nach oben
Über weitere Möglichkeiten für Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt ließen sich die Umweltpolitiker vom Experten Björn Rohloff von der Stiftung Kulturlandpflege informieren.
Dabei verwies Rohloff unter anderem auf die Möglichkeit, gesetzlich vorgeschriebene ökologische Ausgleichsmaßnahmen zu nutzen. Diese könnten durchaus für Maßnahmen in der Landwirtschaft angewendet werden.
Etwa für Blühstreifen in Ackerkulturen, die Anlage von Streifen ohne Pestizideinsatz oder das Belassen von Stoppelbrachen im Winter. Hierzu könne per Vertragsnaturschutz Geld für ökologische Kompensationen an sich beteiligende Landwirte fließen, erläuterte der Experte.
Rohloff verwies auch darauf, dass kommunale Wegränder ein sehr großes Potenzial für die Förderung der Artenvielfalt darstellen. Da sei definitiv noch viel Luft nach oben, proklamierte der Experte. von Stefan Rothe