Badeverbot im Mittellandkanal: 200 Euro Strafe drohen

Mit dem Sommer kommt bei vielen Menschen in Schaumburg auch das Bedürfnis nach einer Abkühlung auf. Neben kühlen Getränken oder einem leckeren Eis ist auch der Sprung ins kühle Nass eine gern gewählte Option. Da kommt der Mittellandkanal vor der eigenen Haustür doch gerade recht, oder? Nein, auf keinen Fall. Wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mittellandkanal / Elbe-Seitenkanal (WSA MLK / ESK) jetzt noch einmal betonte, zählt der Mittellandkanal und seine Stichkanäle zu den Bundeswasserstraßen und nicht zu den ruhigen Badegewässern. Immer wieder komme es beim Baden zu schweren oder gar tödlichen Unfällen, da die Gefahren nicht erkannt werden. Daher betont das WSA MLK/ESK noch einmal, sich an die vorgeschriebenen Verhaltensweisen zu halten. Bis zu 200 Euro Strafe: Grundsätzlich gilt, dass jeder, der sich auf der Wasserstraße bewegt, sich so verhalten muss, dass er andere Verkehrsteilnehmer nicht behinder oder gefährdet. Zudem gibt es an vielen Stellen des Kanals Badeverbot. So ist im gesamten Schleusenbereich einschließlich der Schleusenvorhäfen das Baden und Schwimmen verboten. Doch das ist noch nicht alles: Auch im Bereich von Brücken, Liegestellen, Häfen, Pumpwerken und Wehren sowie jeweils 100 Meter unter- und oberhalb der genannten Bereiche herrscht ein Bade- und Schwimmverbot. Wer diese Verbote missachtet, muss tief in die Tasche greifen. Bis zu 200 Euro können bei der Nichtbeachtung des Badeverbotes fällig werden. In besonders schweren Fällen ist auch eine Strafverfolgung wegen gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr möglich. Springen von Brücken strengstens untersagt: Doch auch an stellen, an denen das Baden nicht offiziell verboten ist, sollte nur mit Bedacht ins Wasser gesprungen werden. Durch Schleusungsvorgänge oder vorbeifahrende Schiffe entstehen Strömungen, die auch geübte Schwimmer nicht bewältigen können. Gleiches gilt beispielsweise für Stand-Up-Paddler. Absolut verboten ist zudem das Springen von Brücke. Dieses stellt eine große Gefahr dar. Oftmals treiben spitze Gegenstände wie Treibhölzer oder leere Flaschen dicht unterhalb der Wasseroberfläche und sind für den Springer nicht zu erkennen. Und auch hierbei können die Strömungen zur Gefahr werden. Toter Winkel eines Schiffes besonders groß: Auch der Tote Winkel eines Schiffes sollte bedacht werden. Bei einer Schiffslänge von rund 100 Metern entsteht ein Toter Winkel von mehreren hundert Metern vor dem Schiff. Der Steuermann kann einen Schwimmer in dieser Entfernung gar nicht erst wahrnehmen. Zudem weist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt darauf hin, dass auch im und auf dem Wasser eine Promillegrenze von 0,5 Promille gilt. Im besten Fall suchen sich Schwimmer also einen anderen Ort, um sich im Sommer eine Abkühlung zu verschaffen. von Isabell Remmers Nicht nur wegen Corona: DLRG Stadthagen warnt vor unbewachten Badestellen Blaualgen: 2018 Gefahr im Mittellandkanal