Baumaterial für die IGS in Rinteln: So funktioniert die Holzernte auf dem Bückeberg

Die Säge dröhnt und frisst sich so lange durch das Holz, bis der Baum erzittert. Ein kurzes Knacken, und die Lärche fällt auf den Waldboden. Holzernte auf dem Bückeberg. Die Forstarbeiter des Kreisforstamtes bemühen sich, an den letzten kalten Tagen vor Einsetzen des Frühlings im Revier Brandshof, Lärche um Lärche zu fällen. 250 Nadelbäume sind im Winter eingeschlagen worden: Insgesamt 250 der Nadelbäume sind in den vergangenen Wintermonaten eingeschlagen worden – 200 Kubikmeter Waldholz. Im September soll daraus die Fassade der neuen IGS in Rinteln entstehen. IGS Rinteln: Streit um Holzfassade „Das ist buchstäblich ein Holz der kurzen Wege aus nachhaltiger Forstproduktion“, freut sich Kreisforstamtsleiter Lothar Seidel. Holz aus dem kreiseigenen Wald wird für eines der größten Bauprojekte des Landkreises Schaumburg verwendet. Einziger Zwischenstopp: Ein Sägewerk in der Nähe von Nienburg, in dem die mächtigen, zwischen 25 und 35 Zentimeter starken Stämme nach Maß eingeschnitten und gehobelt werden. IGS Rinteln: Aktuell werden die Fundamente gegossen: Die Bodenarbeiten für den IGS-Neubau in Rinteln sind im vollen Gang, aktuell werden die Fundamente gegossen. Das Gebäude soll 900 Schülern und 80 Lehrern auf rund 7000 Quadratmetern ein modernes Lernumfeld bieten – uns zwar komplett aus Holz. „Ein Gebäude dieser Dimension in Holzbauweise ist hier wirklich ein Leuchtturmprojekt“, erklärt Thomas Kreimeyer, Mitarbeiter im Hochbauamt der Kreisverwaltung. Das Kreisforstamt Spießingshol wird 40 Jahre alt „Sabine“ hat keine großen Schäden in Schaumburger Wäldern hinterlassen Kreimeyer und Seidel freuen sich umso mehr, dass das Material für die moderne Fassade der Schule direkt aus Schaumburg kommt, dass die lokalen Wertschöpfungsketten ausgenutzt und Transportkosten auf ein Minimum reduziert werden. „Für uns als Forstbetrieb ist das eine schöne Herausforderung. Und es wurde nur so viel eingeschlagen, wie auch wieder nachwachsen kann“, sagt der Kreisforstamtsleiter. Jeder Baum ist dafür von Seidel und seinem Team ausgewählt worden. Der Holzeinschlag im Winter hat nach Auskunft des Kreisforstamtsleiters den Vorteil, dass noch keine Säfte im Stamm fließen, das Holz ist dadurch haltbarer. Die Lärche eignet sich optimal für die Holzbauweise: Generell eigne sich Lärche optimal für den Holzbau. Das Holz sei verwitterungsfest und bilde eine natürliche graue Patina. „Genau dafür ist die Gestaltung der Fassade konzipiert worden“, schildert Seidel. Der Vorteil: Die Außenhaut der Schule muss nicht gestrichen werden, sondern bleibt unbehandelt und so natürlich wie möglich. „Das heißt keine Chemie“, sagt Seidel. Mehrere Monate müssen die Stämme nun gelagert werden, bis sie im Sägewerk in Borstel passgenau für das Projekt verarbeitet werden. Schließlich geht es mit dem LKW zurück nach Rinteln, wo Mitte September mit dem Bau der Fassade begonnen werden soll. von Katharina Grimpe

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