Bund-Länder-Beschlüsse: Das bedeuten die Lockdown-Pläne für Schaumburg

Seit über zwei Monaten befindet sich Schaumburg jetzt in einem harten Lockdown. Und das wird auch noch ein wenig so bleiben. Bund und Länder haben am Mittwoch eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 28. März beschlossen. Jedoch sind auch erste Lockerungen dabei mit eingeplant. Diese sollen schrittweise erfolgen und stets im Zusammenhang mit der Inzidenz stehen - einige Länder haben sich hierbei aber ausdrücklich Abweichungen vorbehalten. Dort, wo Bund und Länder keine neuen Regelungen vereinbart haben, sollen die bisherigen Beschlüsse bis zum 28. März weiter gelten. Das betrifft die Bereiche: Tests: Bis Anfang April sollen Corona-Testmöglichkeiten deutlich ausgeweitet werden. Jeder soll mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest machen können. Wer positiv getestet wird, muss sich isolieren und einen zuverlässigeren PCR-Test machen. Beide Tests sollen gratis sein. Homeoffice: Die Pflicht für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten wann immer möglich das Arbeiten daheim zu erlauben, soll bis zum 30. April verlängert werden. Impfungen: Ab der zweiten Märzwoche soll es Regelungen geben, damit auch einzelne niedergelassene Ärzte Menschen gegen Corona impfen können. Ab Ende März/Anfang April sollen die Haus- und Fachärzte mitimpfen und dabei auch über die Priorisierung vor Ort entscheiden. Bund und Länder haben sich aber auch auf erste Lockerungen geeinigt, die bereits ab der kommenden Woche in Kraft treten. Das betrifft die Kontakte sowie Öffnung von Fachkräften. Kontakte: Ab dem 8. März sollen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen. Paare sollen generell als ein Hausstand zählen. Sinkt die Inzidenz unter 35, können Treffen von bis zu zehn Personen aus drei Haushalten erlaubt werden. Kinder bis 14 Jahre kommen jeweils hinzu. Wenn die 7-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt, greift eine Notbremse. Dann gelten ab dem zweiten darauffolgenden Werktag wieder die Regeln, die bis zum 7. März griffen. Das heißt in diesem Fall: Ein Haushalt und eine weitere Person dürfen sich treffen, Kinder bis 14 Jahre ausgenommen. Fachmärkte: Nachdem im ersten Schritt schon ab dem 13. Februar Blumenläden und ab dem 1. März Friseure geöffnet wurden, sollen nun (ab 8. März) auch Buchläden sowie der Einzelhandel des täglichen Bedarfs öffnen dürfen. Bei größerer Ladenfläche sind mehr Kunden erlaubt. In manchen Bundesländern gibt es solche Öffnungen bereits. Sogenannte körpernahe Dienstleistungen wie etwa Massagen sollen wieder erlaubt werden. Was genau gemeint ist, kann sich von Land zu Land unterscheiden. Auch der Unterricht in Fahr- und Flugschulen soll wieder losgehen. Kunden müssen einen tagesaktuellen Schnell- oder Selbsttest vorweisen, falls sie bei ihrem Termin die Maske nicht aufbehalten können (zum Beispiel bei Kosmetik oder Rasuren). Über die Öffnung von Schulen und Kitas entscheiden die Länder. Niedersachsen plant derzeit eine Öffnung im Wechselmodell noch im März. Ob es darüber hinaus zu weiteren Lockerungen kommt, werden die Länder selbst entscheiden. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil kündigte bereits an, dass sich die niedersächsische Position in vielen der gefassten Beschlüsse wiederfindet. „Alle Bereiche dieser Gesellschaft haben damit wieder eine realistische Öffnungsperspektive", so Weil nach der Konferenz. Lesen Sie auch: Weil zufrieden über „realistische Öffnungsperspektive“ Die weiteren Lockerungen könnten mit der Stufe 3 frühestens ab dem 8. März beginnen. Stabile 7-Tage-Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner: Weitere Öffnungen landesweit oder regional im Einzelhandel, Museen, Galerien, Zoos, botanischen Gärten und Gedenkstätten möglich. Maximal 10 Personen sollen an frischer Luft kontaktfrei zusammen Sport treiben dürfen. Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen bei mehr als 50 Neuinfektionen oder stabile oder sinkende Inzidenz von unter 100: Einzelhandel sowie Museen, Galerien, Zoos, botanische Gärten und Gedenkstätten können Termine zum Einkauf oder Besuch vergeben. Maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten können draußen gemeinsam Sport treiben. Bei Kindern bis 14 Jahren ist eine Gruppe von bis zu zwanzig erlaubt. Eine vierte Stufe der Lockerungen könnte frühstens am 22. März beginnen: Inzidenz stabil unter 50 Neuinfektionen: Öffnung von Außengastronomie, Theatern, Konzert- und Opernhäusern sowie Kinos. Kontaktfreier Sport drinnen, Kontaktsport draußen erlaubt. Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen bei mehr als 50 oder Inzidenz stabil oder sinkend unter 100 Neuinfektionen: Öffnung der Außengastronomie mit Terminbuchung. Ein tagesaktueller Covid-19-Test ist nötig, wenn sich mehrere Haushalte einen Tisch teilen, für den Besuch von Theatern, Konzert- und Opernhäusern sowie Kinos. Das Gleiche gilt für kontaktfreien Sport drinnen oder Kontaktsport draußen. Eine mögliche fünfte Stufe könnte am 5. April starten - Voraussetzung dafür ist, dass sich die 7-Tage-Inzidenz in den letzten zwei Wochen der vierten Stufe nicht verschlechtert hat. Inzidenz stabil unter 50 Neuinfektionen: Freizeitveranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmern an frischer Luft, Kontaktsport drinnen. Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen bei mehr als 50 oder stabile oder sinkende Inzidenz unter 100 Neuinfektionen: Weitere Öffnung des Einzelhandels mit Kundenbegrenzung, kontaktfreier Sport drinnen, Kontaktsport ohne Testzwang draußen. Für die Stufen drei bis fünf gibt es - ähnlich der Kontaktregelung - eine Notbremse: Wenn die 7-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei über 100 liegt, gelten ab dem zweiten darauffolgenden Werktag wieder die Regeln, die bis zum 7. März griffen. Ob Niedersachsen in all den befassten Beschlüssen mitgeht, wird sich noch zeigen. Für Schaumburg stehen die Zeichen auf erste Lockerungen derweil ganz gut: Der Inzidenzwert liegt seit Montag unter der Grenze von 35. RND/Isabell Remmers