DRK baut Kapazitäten in Stadthäger Impfzentrum aus

Der Ablauf in der Stadthäger Festhalle werde dafür umstrukturiert, zusätzliche Mitarbeiter sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen und ermöglichen, dass künftig zwischen 650 und 700 Impfdosen pro Tag verabreicht werden können. Bisher seien mehr als 6400 Menschen in Schaumburg gegen Covid-19 geimpft worden, bilanziert Hoffmann die Wochen seit Start der Impfkampagne Anfang Januar. Dazu gehören die Bewohner aller 44 Alten- und Pflegeheime im Landkreis sowie ein Großteil der Mitarbeiter (rund 1700). Bis Ende kommender Woche sollen nach Angaben von Kreissprecherin Anja Gewald etwa 3000 die zweite Impfung erhalten – damit wäre der Impfprozess dieser besonders gefährdeten Gruppe abgeschlossen. 400 Biontech-Dosen pro Tag: Seit dem 15. Februar werden auch die über 80-Jährigen, die nicht in einem Pflegeheim leben, gegen Corona immunisiert. Aktuell können pro Tag bis zu 400 Dosen des Biontech-Impfstoffs verabreicht werden. Prognosen der Kreisverwaltung zufolge sollen bis Ostern alle über 80-Jährigen die Erstimpfung erhalten haben. Bisher sind in der Festhalle knapp 2000 Senioren geimpft worden. „Wir sind auf einem guten Weg und haben effektive Strukturen aufgebaut“, betont Hoffmann. Das Schaumburger DRK ist vom Landkreis mit der Organisation und Durchführung der Corona-Impfungen beauftragt worden. Dabei sei vor allem die Terminplanung für das Impfzentrum eine große Herausforderung. Flugblatt vergleicht Arbeit in Schaumburger Impfzentrum mit KZ-Versuchen 46 Schaumburger in Verbindung mit Corona gestorben - Inzidenz bleibt konstant Wählergemeinschaft Schaumburg fordert Konsequenzen für Impfdrängler am Klinikum So unterstützt die Bundeswehr den Landkreis Schaumburg beim Kampf gegen die Pandemie Während die Terminvergabe für die über 80-Jährigen im Verantwortungsbereich des Landes liegt, organisiert das Schaumburger DRK-Team die Terminierung für medizinisches Personal in Eigenregie. „Wir nutzen dafür eine Software, mit der zum Beispiel Arztpraxen ihre Mitarbeiter online für einen Impftermin eintragen können“, sagt Thomas Bremer, Leiter des Impfzentrums. Seit Freitag seien so mehr als 1500 Termine für die Verabreichung des Astrazeneca-Vakzins eingegangen. Die Sorge vor Nebenwirkungen bei diesem vektor-basierten Vakzin war auch in Schaumburg deutlich zu spüren. Anfangs seien nur 80 Prozent der Termine wahrgenommen worden, so Gewald. Mittlerweile sie dies besser geworden, „wir bleiben nicht darauf sitzen“. Eigenes System entwickelt: Weitere Herausforderung: Die jeweiligen Vakzine müssen in unterschiedlichen Abständen erneut geimpft werden. Dieser zeitliche Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung muss in die Termin- und Impfstoffverwaltung einbezogen werden. Um den Überblick zu behalten, hat das DRK ein eigenes System entwickelt mit dem Ziel, immer ausreichend Impfstoff für den jeweiligen Tag vorrätig zu haben. Tatsächlich gebe es in der Festhalle keine großen Lagerbestände. „Das, was wir an Impfstoff kriegen, verimpfen wir auch“, sagt Bremer. Um die Kapazitäten im Impfzentrum zu steigern, sind aktuell Umbauarbeiten geplant. So wird die Zahl der Kabinen für Arztgespräche von drei auf sechs verdoppelt. Weil diese Anamnesegespräche vor der eigentlichen Impfung relativ viel Zeit in Anspruch nehmen, sollen künftig sechs Ärzte im Einsatz sein, kündigt Bremer an. Zudem werden in Zukunft zwölf statt drei medizinische Fachangestellte die Impfungen durchführen. „Das ist ein hoch motiviertes Team, das mit viel Herzblut bei der Sache ist“, lobt auch DRK-Chef Hoffmann. Angesichts der medial geäußerten Kritik am Impftempo in Deutschland appelliert Hoffmann, sich über bereits erreichte Erfolge zu freuen. „Wir haben die Schaumburger Pflegeheime durchgeimpft. Das ist ein großer Schritt.“ Dass in den Einrichtungen bei einem Corona-Ausbruch mit keinen schweren Verläufen zu rechnen sei, gebe ihm große Hoffnung. Von Mira Colic