Hohe Impfquote: Schaumburg ist im bundesweiten Vergleich weit vorn

Deutschland ist beim Thema Impfen im Vergleich zu anderen Ländern weit abgeschlagen. Dafür steht Schaumburg deutschlandweit gut da: Wie die Kreisverwaltung mitteilt, liegt die Erst-Impfquote für das Impfzentrum in Stadthagen bei 5,53 Prozent (8728 Einwohner) Stand Mittwochabend – und damit sowohl über dem Niedersachsenschnitt von 5,12 als auch über dem Bundesschnitt von 5,46 Prozent. Keine Impfung am Sonntag: Eine vom Bund geforderte Öffnung der Impfzentren auch an Wochenenden, weist Kreisdezernentin Andrea Stüdemann zurück. Es mache wenig Sinn, sechs Tage durchzuimpfen und dann in der nächsten Woche „leer zu stehen“, weil kein Vakzin mehr da ist. „Jede Impfdosis, gleich welcher Impfstoff, ist bereits verplant und wird verimpft.“ Die Nachfrage – auch was Astrazeneca angeht – sei in Schaumburg sehr hoch. Stüdemann betont: „Hätten wir mehr Impfstoff zur Verfügung, könnten wir auch noch mehr verimpfen.“ Seit Dienstag können sich zudem Mitarbeiter aus Kindertagesstätten und Grundschulen zur Impfung anmelden, „hier profitieren wir von der guten Vorarbeit des DRK und dem bereits bewährten System ,Terminland‘“, so Stüdemann. Innerhalb von zwei Tagen hätten sich bereits mehr als 700 Mitarbeiter angemeldet. Alle Pflegeheimbewohner geimpft: Eine weitere Etappe ist geschafft: Am Mittwoch sind die Impfungen aller willigen Bewohner in den Alten- und Pflegeheimen abgeschlossen worden. Bis Ende dieser Woche sollen 1707 Mitarbeiter aus Pflegeheimen, der Ambulanten Pflege und den Tagespflegen mindestens eine Impfung erhalten haben. Für die nächste Woche sind weitere rund 200 Mitarbeiter angemeldet. In der Pflege seien circa 2800 Personen beschäftigt. „Ein einheitliches Bild zur Impfbereitschaft in der Pflege zeichnet sich noch nicht ab.“ Die Quote liege zwischen 50 und 90 Prozent. 50 Prozent haben britische Mutation: Mit dem Impf-Fortschritt beim DRK-Rettungsdienst in Schaumburg ist auch Geschäftsführer Bernd Gerberding sehr zufrieden. Eine Impfquote von derzeit immerhin 85 Prozent spreche für sich. 130 Mitarbeiter haben sich gegen das Coronavirus schützen lassen, 23 wollen bisher noch nicht geimpft werden. „Wobei sich jetzt schon einige gemeldet haben, die anfangs die Spritze abgelehnt haben“, berichtet Gerberding. Es habe sich eben gezeigt, dass die Impfung zuverlässig sei, daher hätten viele die anfängliche Zurückhaltung verloren. Probleme wie in Minden habe es beim Schaumburger Rettungsdienst nicht gegeben. Lesen Sie auch: Wie viel Astrazeneca ist noch da? Verwirrung in Niedersachsen Mittlerweile testet das für den Kreis zuständige Labor in Minden alle Proben auch auf die britische Mutation. Der Kreis laufe dabei laut Stüdemann auf eine Quote von 50 Prozent zu. von Mira Colic und Jakob Gokl