Psychisch Kranke und Demenz: Projekt „Adesse Magis“ zieht Bilanz

Das Angebot richtet sich an psychisch oder zum Beispiel auch an Demenz Erkrankte. Alttagsbegleiter sollen es Betroffenen ermöglichen, lange in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Finanziert wird diese Leistung von der Pflegekasse. Hat der medizinische Dienst der Krankenkasse einen Pflegegrad festgestellt, ist die Alltagsbegleitung möglich. Der Umfang des Angebots richtet sich nach dem Hilfebedarf, aber auch nach individuellen Wünschen. Unterstützung bei Sport und Arztbesuchen: „Unsere Unterstützung beginnt schon beim Antrag für den Pflegegrad“, erklärt Nicola Lorenz. Die Projektleiterin führt aus: „Wir arbeiten nach den ersten klärenden Gesprächen mit Bezugsbegleitern.“ Diese stehen den Klienten weiter zur Seite, „sodass eine Vertrauensbasis gewonnen werden kann“. Angebote können gemeinsam geplant und abgestimmt werden. Konkret geht es zum Beispiel um Arztbesuche, Behördengänge und Begleitung beim Einkaufen – aber auch einfach mal um ein Gespräch. Auch Individuelles bieten die Alltagsbegleiter, wie etwa Unterstützung beim Sport, einen Spaziergang im Park oder einen Nachmittag im Café. Haushaltsarbeiten sind ebenfalls möglich, sofern sie nicht mehr allein geschafft werden. Die Begleiter sollen aber keine preiswerte Haushaltshilfe sein. Auch Angehörigen wird geholfen: Der Alltag stellt für erkrankte Menschen manchmal eine Herausforderung dar. Für Angehörige und Menschen, die sich kümmern, gilt das zumeist ebenso. Auch ihnen wird im Rahmen von „Adesse Magis“ geholfen, denn sie gewinnen ein bisschen Zeit zum Durchatmen. Die Begleitung, Entlastung und Unterstützung durch Fachkräfte soll so die Lebensqualität von allen Beteiligten fördern, heißt es beim Projekt Probsthagen. Alle Alltagsbegleiter haben eine Schulung absolviert und arbeiten zu flexiblen Zeiten je nach Absprache. Die Jüngste macht nächstes Jahr Abitur, der Älteste ist kurz vor dem Rentenalter. „Es ist einfach ein wunderschöner Job“, meint Albert Schott. Denn, erklärt der Betriebsleiter des Projektes Probsthagen: „Jeder kann helfen.“ Nach dem erfolgreichen Auftakt laufen bereits einige Gruppenaktivitäten in Zusammenarbeit mit dem „SHG-Treff“, den Begegnungsstätten in Rinteln und Stadthagen. Dazu zählt beispielsweise eine Freizeitgruppe. Weitere Aktionen wie eine Koch- und eine Gesprächsgruppe sind geplant. Je mehr Klienten sich melden, desto mehr Angebote werden geplant. „Wir wachsen mit“, sagt Projektleiterin Lorenz. von Luisa Wellenbrock Die Frauen Union Stadthagen bietet am 13. November eine Veranstaltung zum Thema „Alltagsbegleitung und Nachbarschaftshilfe – Entlastung für Alleinstehende und Familien“ an. Beginn ist um 19 Uhr im Ratskeller Stadthagen. Der Eintritt ist frei.

Nach einem Jahr - Psychisch Kranke und Demenz: Projekt „Adesse Magis“ zieht Bilanz