SN-Weihnachtshilfe: 17-jährige Jasmin leidet unter schweren Herzfehler

Der schwere Herzfehler, mit dem Jasmin T. vor 17 Jahren geboren worden ist, prägt das Leben der kleinen Familie von morgens bis abends. Jasmins alleinerziehende Mutter Konstanze (52), eine ausgebildete Friseurin, kann vor allem deswegen ihrem Beruf nicht nachgehen. Ständig muss sie ihre Tochter begleiten, etwa bei den vielen regelmäßigen Arzt- und Klinikbesuchen, aber auch auf der Busfahrt zur Schule. „Es kann immer sein, dass ihr beispielsweise schwindelig wird oder sie Sehstörungen bekommt, da muss jemand präsent sein“, erzählt Konstanze T. Zwei schwere Operationen am offenen Herzen hat Jasmin hinter sich, sie trägt bereits ihren zweiten Herzschrittmacher. Die Jugendliche ist zu 80 Prozent schwerbehindert, phasenweise hat sie auch schon im Rollstuhl gesessen. In der Schule fehlt sie oft, auch weil sie immer wieder mit Infekten zu kämpfen hat. Am Sportunterricht kann sie gar nicht teilnehmen. Eine Klasse musste sie wiederholen, weil sie gezwungen war, fast die ganze Zeit zuhause zu bleiben. „Eigentlich ist sie gut in der Schule“, berichtet die Mutter, „wenn bloß die vielen Fehlzeiten nicht wären.“ Konstanze T. schläft oft nicht gut, aus Sorge um ihre Tochter: „Auf Dauer hinterlässt das seine Spuren.“ Corona verschlimmert die Situation: Die Corona-Zeit macht die Lebenssituation der kleinen Familie in einer Kleinstadt in Schaumburg noch schwieriger. Da Jasmin wegen des Herzproblems jeden Außenkontakt vermeiden muss, macht sie Homeschooling. Das geht irgendwie, aber belastend ist, dass sie keine anderen Menschen treffen darf, es ist eine Art Leben in der Isolation. „Das zehrt an den Nerven“, schildert Mutter Konstanze. Diese leidet selber an schlimmer Arthrose in einer Hand, einem kaputten Rücken und seit einiger Zeit auch an einem offenen Bein, das einfach nicht zugehen will. Auch das sind Gründe, warum die 52-Jährige nicht als Friseurin tätig sein kann. So lebt die Familie von Hartz IV, Pflege- und Kindergeld. Nach Abzug aller festen Kosten bleiben zum Leben knapp 700 Euro. „Wir kommen gerade so hin“, sagt Konstanze T. Früher hätten ihre Eltern etwas dazu gegeben, daber die leben nicht mehr. Kleidung wird ausschließlich Second hand gekauft. Beim Essen freilich versucht Konstanze T. so gut es geht auf eine gesunde Ernährung zu achten, um das Immunsystem ihrer Tochter zu stärken. „Dazu fühle ich mich einfach verpflichtet, auch wenn es mehr kostet“, betont die Mutter. Abwaschen in der Badewanne: Für besondere Ausgaben gibt die Haushaltskasse zu wenig her. So müssten eigentlich dringend zwei neue Matratzen angeschafft werden. Die auf denen Mutter und Tochter schlafen, sind vor gut zehn Jahren gebraucht gespendet worden, sie sind in einem sehr schlechten Zustand. Dasselbe gilt auch für den uralten, gebraucht gekauften Küchenherd, bei dem nur noch eine Platte funktioniert, auch der Backofen ist kaputt. Konstanze T. behilft sich zusätzlich mit einem kleinen Tischgrill. Kaputt ist auch die Spüle, der Wasserhahn tut seinen Dienst nicht mehr. „Ich wasche in der Badewanne ab, man weiß sich zu helfen“, erzählt die Mutter. Auch ein größerer Einkaufsroller wäre schwer vonnöten, denn die kleine Familie hat kein Auto. „Momentan schleppe ich die schweren Taschen, muss manchmal mehrfach gehen.“ Die 52-Jährige fügt hinzu: „Ein Einkaufsroller würde den Alltag ein Stück leichter machen.“ „Eine Zuweisung aus der Aktion Weihnachtshilfe könnte die Notlage der Familie sicher wirkungsvoll mildern“, ist die Sozialarbeiterin des die Familie betreuenden Wohlfahrtsverbandes überzeugt. Es sei beeindruckend, wie die beiden Frauen trotz der schweren gesundheitlichen Beeinträchtigung mit dem Leben zurecht kommen. von Stefan Rothe SN-Weihnachtshilfe startet wieder: Alle Infos zur der Spendenaktion