Schaumburg: CDU fordert mehr Geld für Tagesmütter

Die CDU-Fraktion im Kreistag will die Verwaltung des Landkreises beauftragen, eine Anpassung der Honorare beziehungsweise Entgelte für Menschen, die in der Tagespflege arbeiten, vorzubereiten. Nach Angaben des Kreistagsabgeordneten Gunter Feuerbach müsse dies bei der Haushaltsplanung für 2021 berücksichtigt werden. Eigentlich wollte die CDU einen entsprechenden Antrag kurzfristig dem Jugendhilfeausschuss vorlegen. „Da die Ausschüsse jedoch Corona-bedingt kurzgehalten werden sollen, ist es nicht mehr auf Tagesordnung gekommen“, berichtet Kreisgeschäftsführerin Nicole Bruns. Der Kreisverwaltung liege der Antrag jedoch vor, ebenso den Ausschussmitgliedern. Nicht nur fest angestelltes Personal sollte profitieren: Die CDU führt in ihrem Antrag aus, dass Kindertagespflege ein wesentliches Angebot für Kinder im Landkreis darstelle und sie für Kinder unter drei Jahren den Rechtsanspruch auf Betreuung erfülle. „Aktuell werden 354 Kinder unter drei Jahren betreut und die Kommunen erheblich bei der Bereitstellung von Plätzen in Einrichtungen entlastet“, begründet Fraktionsvorsitzender Axel Wohlgemuth den Antrag. Da die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst erfolgreich abgeschlossen worden seien und damit alle Mitarbeiter in den Kindergärten und -krippen höhere Gehälter bekommen, müssten auch die Tagespflegekräfte davon profitieren. Viele Kommunen im Landkreis hätten bereits in den vergangenen Jahren die Einstufung der Fachkräfte angehoben, um den Personalbestand und damit den Betrieb der Einrichtung zu sichern. „Für unsere Fraktion ist daher eine Anpassung für die Tagesmütter und -väter dringend geboten“ so Bruns und spricht damit auch den Fachkräftemangel im Betreuungsbereich an. Personal schwierig zu finden: „Die notwendigen und auch im Landkreis geplanten Erweiterungen der Angebote zur Bedarfsabdeckung stellen die Kommunen aber auch vor die Herausforderung, weiter zusätzliches Personal zu gewinnen“, sagte Klaus-Dieter Drewes. Hier dürfte der absehbare Fachkräftemangel zu großen Problemen führen. Schlimmster denkbarer Fall wäre für die Union, dass neu fertiggestellte Einrichtungen wegen Personalmangel nicht öffnen können und der Betrieb in Einrichtungen eingeschränkt werden müsste. Lesen Sie auch: Kita-Versorgung in Schaumburg: Fachberaterin sieht Landkreis gut aufgestellt Silke Weibels, Landkreis-Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen, bestätigt, dass es tendenziell schwieriger geworden sei, geeignetes Personal zu finden: „Es dauert länger als früher.“ Noch keine Lösung im Landtag: Dieses Problemfeld werde seit Jahren diskutiert, so die CDU-Fraktion. Eine sachgerechte und praktikable Lösung habe die verantwortliche Landesregierung bisher aber noch nicht zur Entscheidung im Landtag eingebracht. Die CDU-Fraktion regt in ihrem Antrag außerdem an, die Verwaltung zu beauftragen, einen Resolutionsentwurf für den Dezember-Kreistag zur Beratung vorzulegen. von Jennifer Minke-Beil Kein "Notnagel": Tagesmutter Kati Pisalski will Irrtümer beim Thema Kinderbetreuung ausräumen