Schaumburg: Es stehen genug Ärzte für das Impfzentrum bereit

Dr. Ingolf Kunze, der eine Gemeinschaftspraxis in Lindhorst betreibt, ist der designierte ärztliche Leiter des künftigen Impfzentrums in der Stadthäger Festhalle. Er ist also für die Koordination seiner Kollegen im Einsatz zuständig. Kunze war auch Initiator der im April eröffneten Infekt-Praxis. „Für das Impfzentrum haben sich ausreichend sowohl niedergelassene Ärzte als auch Kollegen im Ruhestand gemeldet“, sagt Kunze, der als Kreisstellensprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) gut vernetzt ist. Wie bekomme ich einen Termin? So will das Land die Impfungen gegen Covid-19 organisieren Pünktlich zum Stichtag: Das Schaumburger Impfzentrum in Stadthagen ist betriebsbereit Die Vergütung noch ein Streitpunkt: Mediziner, die sich über die Internetseite der KVN als freiwillige Helfer melden, bekommen eine automatische Antwort-Mail: „Im Namen des Landes danken wir Ihnen. Die zuständige lokale Behörde wird sich unter der von Ihnen angegebenen Nummer mit Ihnen in Verbindung setzen.“ Das Land und die Kassenärztliche Vereinigung (KVN) streiten sich nach Worten Kunzes jedoch noch über die Vergütung der Ärzte. Der Stundenlohn soll bei etwa 180 Euro liegen. Dies höre sich im ersten Moment zwar nach viel an, „aber die Kollegen mit einer eigenen Praxis müssen ihre Fixkosten ja auch bezahlen“, so Kunze. „Unter den Ärzten herrsche eine große Motivation, es zu packen.“ Nur bei der Organisation, zum Beispiel im Hinblick auf die Arbeitszeiten, gebe es noch viele Unbekannte. FFP2-Schutz für Senioren: Plan bringt Schaumburgs Apotheken in Bedrängnis Harter Lockdown ab 16. Dezember: Diese Regeln gelten jetzt in Schaumburg Noch ungeklärt sei außerdem die Frage, wie in den Heimen vorgegangen werde. In Ostwestfalen-Lippe sei laut Kunze bereits geklärt, dass die Hausärzte, die ohnehin für die Betreuung in den Alten- und Pflegeheimen zuständig sind, dort auch die Impfungen durchführen. In Niedersachsen wolle die Regierung wohl anders verfahren. Hier müssen Ethik und Pragmatismus gegeneinander abgewogen werden. Dr. Ingolf Kunze , Designierter Leiter des Impfzentrums Wie berichtet, sollen hier dreiköpfige mobile Teams in den Einrichtungen unterwegs sein. Möglich sei jedoch, dass nicht gleich alle Bewohner geimpft werden, sondern auch da eine Priorisierung erfolge. „Hier müssen Ethik und Pragmatismus gegeneinander abgewogen werden.“ In der Ärzteschaft sei auch kontrovers über die eigene Impfbereitschaft diskutiert worden. Umfragen zufolge liege diese in der Bevölkerung gerade einmal bei 53 Prozent, bei Ärzten bei 73 Prozent. „Die Daten zu den Nebenwirkungen sind ja jetzt erst veröffentlicht worden.“ Das werde zur Akzeptanz beitragen. Natürlich könne derzeit niemand etwas über die Langzeitfolgen sagen, „aber was ist die Alternative?“, fragt Kunze. Von Mira Colic