Schaumburg: Landkreis verschickt Infos zur Corona-Impfung an über 80-Jährige

Jetzt also doch: Alle 12.000 über 80-Jährigen in Schaumburg werden noch einmal angeschrieben, um alle Fragen rund ums Thema Corona-Impfung zu klären. Das vom Landkreis verfasste Schreiben soll nächste Wochen an die Kommunen und Gemeinden rausgehen, die dann für das Versenden zuständig sind. Die Kreisverwaltung geht diesen Weg, damit die Städte Informationen über die Beförderungsmöglichkeiten zur Stadthäger Festhalle beilegen können. Wie berichtet, hatte es beim Verschicken der Impf-Einladungen seitens des Landes Pannen gegeben, weswegen die Kommunen um Unterstützung gebeten worden sind. In dem neuen Schreiben sind alle Informationen enthalten, wie und wo ein Termin für die Impfung vereinbart werden können, wo die Senioren Unterstützung dabei erhalten können und wie sie zur Festhalle kommen. Ein letztes Abstimmungsgespräch zwischen dem Landkreis und den Bürgermeistern hat am Donnerstagmorgen stattgefunden. Mehr zum Thema: Impfstoffmangel in Schaumburg: Nur noch Bewohner von Pflegeheimen werden geimpft - keine Pfleger mehr Da der Landkreis aktuell nicht über ausreichend Vakzin verfügt, werden Betroffene bisher über die Impf-Hotline des Landes nur auf einer Warteliste erfasst, ab heute soll das auch über das Online-Portal möglich sein, hat die Regierung gestern angekündigt. Mittlerweile gibt es auch nicht mehr die Möglichkeit, sich in einem anderen Landkreis impfen zu lassen. Leser hatten vergangene Woche berichtet, an Impfzentren in Nienburg oder sogar Hamburg weiterverwiesen worden zu sein. Noch sei auch die für den 10. Februar angekündigte nächste Impfstoff-Lieferung nicht verlässlich zugesichert, erklärt Kreisdezernent Klaus Heimann. Erst wenn dies geschehen und ausgerechnet sei, wie viele Dosen noch für die Bewohner von Altenheimen benötigt werden, könne die Kreisverwaltung dem Land das Okay zur Freischaltung der Impf-Hotline geben. Lesen Sie auch: Pfleger müssen auf Impfung warten: Landrat Jörg Farr wirbt um Verständnis „Die Altenheimbewohner haben oberste Priorität, weil die Todesrate und die Zahl der schweren Krankheitsverläufe der Betroffenen dort einfach am höchsten ist“, betont Kreisdezernentin Andrea Stüdemann. Es werde jedoch noch ausreichend Vakzin übrig bleiben, um auch mit den Impfungen in der Festhalle zu beginnen, parallel sollen auch die Mitarbeiter in den Pflegeheimen wieder geimpft werden können. Das Informationsschreiben soll auch alle Wege aufzuzeigen, wie Impfwillige die Festhalle erreichen können. Wer aufgrund einer Erkrankung nicht selbst fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann, hat die Möglichkeit, sich von seinem Hausarzt eine Transportbescheinigung ausfüllen zu lassen. Krankenkassen erstatten Kosten: Diese ist dem Taxifahrer auszuhändigen – in Vorkasse müssen die Betroffenen nicht treten, erklärt Heimann. Die Kosten werden durch die Krankenkassen erstattet. Eine entsprechende Vereinbarung hat das Land mit den gesetzlichen Krankenkassen getroffen. Der Brief soll auch die Information erhalten, wie das Impfzentrum mit dem ÖPNV erreichbar ist. „Bei der Wahl der Immobilie haben wir ja bereits darauf geachtet, dass diese verkehrsgünstig liegt“, so Heimann. Schleife zum Impfzentrum: Es habe jedoch auch Gespräche mit dem Busunternehmer Dirk Rottmann gegeben. So werde es auf den Linien, die den ZOH an der Jahnstraße anfahren, möglich sein, den Fahrer zu bitten, eine Schleife zum Impfzentrum zu fahren. Für alle Fragen bezüglich der richtigen Linie steht die telefonische Bus-Informations-Hotline unter (08 00) 1 06 50 50 zur Verfügung. Die Bedarfsverkehre sollen die Kommunen und Gemeinden einzeln für sich aufführen. Dazu hat der Landkreis ebenfalls Gespräche geführt, beispielsweise mit dem Anrufbus-Verein Nienstädt. „Die Bürgerbusse werden von Freiwilligen geführt, das ist also keine Selbstverständlichkeit, dass sie diesen Service bieten.“ Zudem gibt es etwa in Nenndorf und Lindhorst ein weiteres Problem. Weil die Bürgerbusse dort im Linienverkehr eingesetzt sind, braucht es vom Land eine Ausnahmegenehmigung für die Fahrt an die Enzer Straße. Auf diese hofft die Kreisverwaltung nun. Rinteln und die Samtgemeinde Eilsen dagegen haben kein solches Angebot, dort werde aktuell nach einer Lösung gesucht. Die Impf-Hotline ist unter (0800) 9988665 erreichbar, das Online-Portal findet sich auf www.impfportal-niedersachsen.de In vielen Gemeinden und Städten hat der Landkreis bereits ein individuelles Angebot für die Fahrt zum Impfzentrum n die Enzer Straße in Stadthagen mit den zuständigen Betreibern aushandeln können. In allen anderen Fällen ist die Kreisverwaltung bestrebt, noch ein Angebot zu ermöglichen. Die Gespräche dazu laufen. Samtgemeinde Niedernwöhren: Anrufbus Niedernwöhren, Telefon (0 57 21) 93 50 93 Stadt Obernkirchen: Anrufbus Obernkirchen, Telefon (0 57 21) 9 39 53 23 Samtgemeinde Sachsenhagen: Anrufbus Sachsenhagen, Telefon (0 57 21) 9 94 49 39 Samtgemeinde Nienstädt: Anrufbus Nienstädt, Telefon (0 57 24) 3 99 59 55 Stadt Bückeburg: Anrufbus Nienstädt, Telefon (0 57 24) 3 99 59 55 Samtgemeinde Rodenberg: Anrufauto Rodenberg, Telefon (0 50 43) 22 22 Gemeinde Auetal: Anrufauto Auetal, Telefon (0 57 25) 6 24 Samtgemeinde Lindhorst: Bürgerbus Lindhorst oder alternativ Taxenangebot Samtgemeinde Nenndorf: Bürgerbus Bad Nenndorf oder alternativ Taxenangebot Samtgemeinde Eilsen: eventuell Taxenangebot Stadt Rinteln: eventuell Taxenangebot Stadt Stadthagen: noch kein Bedarfsangebot Fahrpreis für alle Systeme: fünf Euro pro Fahrt. von Mira Colic