Schaumburg: Landwirte erwarten durchschnittliche Ernte

Noch einmal Glück gehabt: Für die diesjährige Ernte an Getreide, Mais, Rüben und Kartoffeln hat der teils ausgiebige Regen vor allem im Juni die Rettung gebracht. „Die Lage ist aus heutiger Sicht deutlich besser, als wir noch im trockenen Frühjahr befürchtet haben“, zeigt sich Kreislandwirt Dieter Wilharm-Lohmann erleichtert. Im Großen und Ganzen sei auf den Äckern in Schaumburg in diesem Jahr eine durchschnittliche Ernte zu erwarten. „Bei den Landwirten ist eine gewisse Entspannung eingetreten“, bekundet Lohmann. Dies gelte besonders, weil die beiden letzten Jahre so extrem trocken waren. „Als dieses Frühjahr wieder diese Trockenheit war, haben wir wirklich schon Schlimmes befürchtet.“ Da habe es rund zehn Wochen so gut wie gar nicht geregnet, dann habe es sechs Wochen vor der Ernte, also gerade noch ausreichend früh, doch reichlich Feuchtigkeit gegeben. Daher hätten sich die Befürchtungen nun dank dieser Regenfälle im Frühsommer glücklicherweise nicht bewahrheitet. Schwierige Böden bringen teils schlechte Erträge: Schon nahezu vollständig eingebracht sind Raps und Gerste. Bei diesen Feldfrüchten ist die Ernte nach den Worten von Wilharm-Lohmann insgesamt „mindestens durchschnittlich“ ausgefallen. Auf den guten Böden sei die Ertragslage sogar sehr gut. Auf den schwierigeren Böden, etwa auf sandigem Grund oder an Hanglagen, gebe es hingegen durchaus auch Mindererträge. Diese problematischeren Lagen seien auf regelmäßigen Eintrag von Regen angewiesen, da schaffe eine einzige anhaltende Nässeperiode wie in diesem Jahr keinen Ausgleich wie auf den guten Böden, erläutert der Kreislandwirt. Bei Gerste betragen die Erntemengen laut Wilharm-Lohmann zwischen fünf und neun Tonnen pro Hektar, bei Raps zwischen drei und vier Tonnen. Ernte im knappen Durchschnitt: Bei der wichtigsten hiesigen Ackerfrucht, dem Weizen, fange die Ernte erst an. „Die Situation sieht hier aber nicht schlecht aus“, berichtet Wilharm-Lohmann. Insgesamt rechne er mit einem Ernteertrag „im knappen Durchschnitt“. Dabei werde es wieder eine große Schwankungsbreite je nach Bodenlage geben. Auch bei Mais, Rüben und Kartoffeln steht die Ernte noch aus. „Von wenigen Ausnahmen abgesehen sieht es aber auch bei diesen Feldfrüchten recht gut aus“, berichtet der Kreislandwirt: „Bei guten Bodenlagen sehe ich überhaupt kein Problem, in anderen Lagen wird es kleine Einbußen geben.“ Insgesamt erwarte er bei den genannten Pflanzen „in jedem Fall eine durchschnittliche Ernte“. Regen tat gut: Ein Blick auf die entsprechenden Felder zeige: „Der Mais hat so richtig an Fahrt aufgenommen, der steht richtig gut.“ Auch die Rüben hätten sich aufgrund des Juni-Regens gut entwickelt, „da sind wir auf gutem Wege“. Beim Grünland, also dem Grasschnitt auf den Wiesen, habe der Regen im Frühsommer ebenfalls sehr geholfen, fährt Wilharm-Lohmann fort: „Auch hier machen die Erträge einen ganz ordentlichen Eindruck, liegen im durchschnittlichen Bereich.“ Viele Felder in Niedersachsen sind zu trocken: Bauern sorgen sich um Rüben und Gerste Bedrohliches Wetter für Natur und Landwirtschaft in Schaumburg von Stefan Rothe