Schaumburg: Wirtschaftsförderung und Nachhaltigkeit sollen eng zusammengedacht werden

Nur wenn Wirtschaftsförderung und ökologische Nachhaltigkeit zusammengedacht wird, könne sich Schaumburg als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort behaupten. Dies ist das zentrale Ergebnis eines Video-Workshops zum Thema „Gute Arbeit und Wirtschaft in Schaumburg“, den die Schaumburger SPD auf dem Wege zur Erstellung ihres Programms für die Kreistagswahl im kommenden September veranstaltet hat. Im vergangenen September war mit Blick auf das Wahlprogramm eine Mitgliederumfrage gestartet worden, deren Ergebnisse auf insgesamt drei Workshops – es folgen noch die Themen „Soziales Miteinander in Schaumburg“ und „Starke Infrastruktur in Schaumburg – mit Vertretern unterschiedlicher hiesiger Institutionen und SPD-Mitgliedern per Videokonferenzen diskutiert werden. Danach folgt die Formulierung des Wahlprogramms. Infrastruktur ist das A und O: Zum Auftakt des Workshops zum Thema Arbeit diskutierte der Schaumburger SPD-Vize Jan-Philipp Beck mit Wolfgang Hoffmann, Betriebsrat bei der Rintelner Firma Stüken. Dieser merkte an, dass „Infrastruktur das A und O der Digitalisierung“ sei, hier vor allem kleinere und mittlere Unternehmen öffentliche Förderung benötigten. Die weitere Diskussion drehte sich um die Fachkräftesicherung in Industrie und Handwerk. SPD-Kreistagsmitglied Sandra Schauer stellte fest, dass hier der Landkreis noch stärker dabei unterstützen müsse, Berufsorientierung an den Schulen und Betriebe miteinander zu verzahnen. Besserer ÖPNV gefordert: Zum Themenblock „Nachhaltiges Schaumburg“ konnte die SPD Sophie Radecke als Vertreterin von Fridays for Future Stadthagen gewinnen. „Wir brauchen verbesserten und bezahlbaren ÖPNV, um individuellen Klimaschutz einfacher zu machen“, setzte diese einen Akzent. Als Vertreter des Vereins BürgerEnergieWende Schaumburg ergänzte Daniel Milbradt aus dem Auetal: „Wenn wir heute etwas richtig machen wollen, müssen wir schauen, wie Schaumburg im Jahr 2040 aussieht. Es gibt die einmalige Chance, Schaumburg auf dem Energiemarkt unabhängig so aufzustellen, dass wir wirtschaftlich und mit Arbeitsplätzen davon profitieren.“ Damit traf er bei der Schaumburger SPD auf Zustimmung. Diese will die kreiseigene Energieagentur weiter stärken, um neben kreiseigenen Gebäuden auch das Potenzial privater Immobilien und Gewerbebauten mit in den Blick zu nehmen. Workshop zufriedenstellend: Beim Aspekt „Wasserstoffregion Schaumburg“ kommt es für die SPD nach den Worten des Kreistagsfraktionsvorsitzenden Eckhard Ilsemann darauf an, die richtigen Schwerpunkte zu setzen und Wasserstoff dort einzusetzen, wo es auch effektiv sei. Christiane Börg-Jürging, Vorsitzende des Vereins BürgerEnergieWende Schaumburg, merkte dazu an: „Erst kommt die Erzeugung erneuerbarer Energien und wenn wir dann nicht wissen, wohin damit, dann können wir daraus Wasserstoff machen und ihn als Speicher und für spezifische Anwendungen im Verkehrsbereich und der Industrie nutzen.“ Ilsemann betonte, Schaumburg müsse die Chance nutzen, welche sich aus der Aufnahme als Wasserstoffregion im „HyStarterprogramm“ der Bundesregierung ergeben. Beck zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf des Workshops: „Die drei Themenblöcke Wirtschaftsförderung, Nachhaltigkeit und Wasserstoffregion wiesen einen hohen Zusammenhang auf und bedingen einander." Das könnte Sie auch interessieren: Bilanz des Wirtschaftsförderer in Stadthagen: Intensive Gespräche und vier Ansiedlungen von Stefan Rothe