Schaumburg wird zur Hochinzidenzkommune

Die Hoffnung, der Inzidenzwert könnte nach einem Anstieg in der vergangenen und vorvergangenen Woche wieder fallen, war damit vergebens. Das Infektionsgeschehen hatte sich zunächst noch auf Bückeburg im Zusammenhang mit Ausbrüchen bei Bauerngut und in einer Seniorenresidenz eingrenzen lassen. „Wir sehen jetzt aber Anstiege auch in Rinteln, Rodenberg und Stadthagen“, sagte Sprecher Heimann gestern. Kurz: über den Landkreis verteilt. Entsprechend zog die Verwaltung gestern die Reißleine und erließ eine Allgemeinverfügung mit verschärften Regeln, die ab heute gelten. Notbetreuung in Kitas: Eigentlich würde das auch bedeuten, dass die Schulen wieder geschlossen werden. An dieser Stelle entspannt sich die Lage allerdings etwas, weil jetzt ohnehin erst einmal zwei Wochen Ferien sind. In Kitas ist aber wieder – ab 1. April, bei einigen Ausnahmen früher – nur Notbetreuung möglich. Weitere Auswirkungen: Kontakte: Für Hochinzidenzkommunen gilt, dass sich bei privaten Treffen, egal ob drinnen oder draußen, nur Personen eines Hausstands plus eine weitere Person treffen dürfen – eine Obergrenze für die Gesamtzahl an Personen gibt es nicht. Sollte die Inzidenz stabil unter 100 rutschen, können sich dann auch mehrere Personen treffen, allerdings dürfen sie weiterhin nur aus zwei Haushalten stammen. Einzelhandel: Das sogenannte Click&Meet – sprich Terminshopping – darf laut Landesverordnung nicht mehr angeboten werden. Die Geschäfte müssen schließen, ebenso wie Museen. Auch Sport in kleinen Gruppen ist nicht mehr erlaubt. Gestattet bleibt Click&Collect, also Ware bestellen und dann außerhalb des Geschäftes abholen. Körpernahe Dienstleistungen: Die Öffnung ist nicht von einer Inzidenz abhängig. Für die Inanspruchnahme von Dienstleistungen, bei denen nicht dauerhaft eine Maske getragen werden kann, sind aber ein tagesaktueller Schnell- oder Selbsttest der Kunden und ein Testkonzept für das Personal Voraussetzung. Das gilt beispielsweise für Gesichtskosmetik oder für Rasuren. Hier kann man sich in Schaumburg kostenlos testen lassen Das sind die Corona-Hotspots in Schaumburg Region Hannover verhängt nächtliche Ausgangssperre vom 1. bis 12. April Heimann zufolge muss für ein Aufheben der aktuellen Verordnung der Wert sieben Tage in Folge unter 100 rutschen. Für Schulen, Kitas und Kindertagespflegen reichen drei Tage unter 100. Voraussetzung ist in beiden Fällen, dass das Gesundheitsamt den Abwärtstrend als anhaltend einschätzt. Eine Rückkehr zum normalen Schulbetrieb nach den Ferien hält Heimann aktuell für unwahrscheinlich. Zusätzliche Maßnahmen wie Ausgangssperren oder Maskenpflicht in der Fußgängerzone, zu einem späteren Zeitpunkt und auch begrenzt auf einzelne Städte, können nicht ausgeschlossen werden. Am vorvergangenen Freitag hatte der Inzidenzwert erstmals den kritischen Wert von 100 überschritten (116,6). Seitdem pendelte er um 110, es folgte der Anstieg am vergangenen Wochenende. Von Jan-Christoph Prüfer