Schaumburger Hoteliers: Weihnachtsöffnungen lohnen nicht

Das Hotel Altes Zollhaus in Rinteln bleibt deswegen zunächst bis Januar geschlossen. Es mangele an Planbarkeit. Eine Öffnung nur für wenige Tage sei nicht sinnvoll, sagt Hoteldirektorin Caroline Cremer-Luthe. „Wir hätten auch eine gewisse Vorlaufzeit. Wir brauchen zwei Tage, um die Küche hochzufahren. Und keiner weiß, wie es dann weitergeht.“ Hotel und Restaurant sollen daher erst wieder öffnen, wenn es eine längerfristige Perspektive gibt. Bis dahin will sie die Zeit nutzen, um das Hotel mit gezielten Investitionen fit für die Zukunft zu machen. Hotel Ambiente in Bückeburg über Weihnachten geöffnet: Etwas anders stellt sich die Lage in Bückeburg dar. Zwei der drei von Harald Strüwe und Edgar Miller betriebenen Hotels sind aktuell geschlossen und sollen es auch über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel bleiben. Für Geschäftsreisende geöffnet ist allerdings ihr Haupthaus, das Hotel Ambiente. Hier sollen über die Feiertage auch privatreisende Gäste aufgenommen werden. Strüwe erwartet jedoch so oder so keinen Ansturm: „Es wird sicher nicht voll werden. Eine Öffnung der anderen beiden Häuser würde auch daher keinen Sinn machen und wäre nicht kostendeckend.“ Tropfen auf den heißen Stein: Das Hotel zur Amtspforte in Stadthagen ist im Moment ebenfalls für Geschäftsreisende geöffnet. Für diese hält Hotelier Toni Ahn-Bosch auch die Küche am Laufen. Dass das Restaurant ansonsten geschlossen ist, treffe ihn hart. Mehr zum Thema: Harter Lockdown ab 16. Dezember: Das sind die neuen Regeln in Schaumburg „Der Außer-Haus-Verkauf ist nur ein Hauch von einem Tropfen auf den heißen Stein – praktisch Wasserdampf.“ Über Weihnachten auch Menschen auf ihren privaten Reisen zu beherbergen, wäre kein Problem für Ahn-Bosch, der jedoch mit keinem guten Geschäft rechnet: „Ich glaube nicht, dass hier dann die Busse vor der Tür stehen und wir überrannt werden, auch wenn ich mir natürlich eine gute Auslastung wünsche.“ Kreisverband blickt kritisch auf Öffnungen: Der Kreisverband Schaumburg des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands blickt ebenfalls kritisch auf eine Öffnung an den Weihnachtstagen. „Niemand von uns sieht die Chance, während der Feiertage zu öffnen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Klaus Pittack junior. Die Lieferanten, die selbst häufig in Schwierigkeiten geraten seien, könnten so schnell gar nicht alle Küchen versorgen und wirtschaftlich lohnen würde sich die Öffnung auch nicht. „Die einzige Hoffnung liegt darin, dass die Stammgäste weiterhin die Abholservices fürs Essen nutzen“, so Pittack. Die beiden von ihm und seinem Vater in Bad Nenndorf betriebenen Unterkünfte Grandhotel Esplanade und Pakthotel Deutsches Haus bieten daher durchgängig, aber abwechselnd, einen Außer-Haus-Verkauf an. Für Geschäftsreisen soll eines der beiden Hotels stets offen sein. Da die Nachfrage in diesem Bereich laut Pittack in der Weihnachtszeit aber traditionell deutlich zurückgehe, werde der Betrieb situationsbedingt vom größeren Grandhotel ins kleinere Parkhotel verlagert. von Lars Grimpe