Schaumburger Impfzentrum: Landkreis und DRK zeigen sich nach ASB-Kritik überrascht

Überrascht haben Landkreis und DRK Schaumburg auf die Kritik des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Hannover Land/Schaumburg reagiert. ASB-Ehrenamtsleiter Jörg Brockhoff hatte sich enttäuscht gezeigt, weil der Samariter-Bund nicht ins lokale Impfgeschehen eingebunden wurde (wir berichteten). „Wir wussten gar nicht, dass dieses Interesse besteht“, sagt eine Sprecherin des Landkreises. Schwerpunkt der Arbeit liegt in Hannover: DRK-Projektmanager Eckhard Ilsemann sagt, es habe keinerlei personellen Engpässe gegeben, sondern im Gegenteil sehr großes Interesse an der Mitarbeit, geäußert durch medizinische Fachkräfte. Es gebe aber keinen Grund, nicht mit dem ASB zusammenzuarbeiten, sollte dieser das wollen – nur müsse dieser es dann auch sagen. Der ASB sei in der Pandemie in Schaumburg nicht in Erscheinung getreten, ergänzt DRK-Vorstand Thomas Hoffmann. „Was daran liegen kann, dass der Schwerpunkt der Arbeit des ASB-Kreisverbandes in der Region Hannover liegt, wo wahrscheinlich auch mehr als 90 Prozent der Ehrenamtlichen herkommen und der ASB auch maßgeblich im Katastrophenschutz mitarbeitet, was in Schaumburg nicht der Fall ist. In Hannover sei der ASB so auch in das Impfzentrum eingebunden. Mehr zum Thema: Enttäuschung: ASB bildet Impfhelfer für Hannover und nicht für Schaumburg aus Kein Signal vom ASB: In Schaumburg habe das DRK beim Aufbau des Impfzentrums mit dem örtlichen THW und bei der Unterstützung des Gesundheitsamtes in der Kontaktnachverfolgung mit der DLRG zusammengearbeitet. Eine Bereitschaft hierzu habe der ASB weder der Kreisverwaltung noch dem DRK signalisiert. Philip Tölke, der Katastrophenschutzbeauftragte des DRK in Schaumburg, habe aber inzwischen Kontakt mit dem ASB aufgenommen. Das jetzige Team sei zwar vollständig und „gut eingespielt“, so Hoffmann. „Wenn irgendwann deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung steht, wird das DRK aber gern auf den ASB zugehen.“ von Jan-Christoph Prüfer