Belohnung für Lindhorster Ehrenamtler - Arbeitsgruppe soll weiter beraten

Auch in der Samtgemeinde Lindhorst und den Gemeinden, die dazu zählen, ächzen die Vereine unter dem Problem, dass sich Frauen und Männer immer schwerer motivieren lassen, für Gotteslohn Aufgaben und Arbeiten zu übernehmen. Das beginnt bei Posten in Vorständen und hört bei der Planung gemeinsamer Aktionen auf. Deswegen hatte der Rat der Samtgemeinde im August 2019 beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzusetzen. Diese sollte Ideen entwickeln, wie dem Trend entgegengewirkt werden könnte. Die Federführung übernahm Ulf Dönau (Grüne). In der Sitzung am Donnerstagabend im Beckedorfer Gemeinschaftshaus trug er vor, was die Gruppe ausbaldowert hat. Im Kern geht es um drei Vorschläge: Die aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus der Samtgemeinde bekommen Saisonkarten für das Freibad Solabali; auch die Kinder- und Jugendfeuerwehr. Die Samtgemeinde plant eine Veranstaltung, auf der „das ehrenamtliche Engagement von Bürgern gewürdigt wird“, die sich „besonders verdient gemacht haben“, wie es in der Ratsvorlage heißt. Wer eine Ehrenamts-Karte besitzt, soll mit ihr künftig auch ganzjährig kostenlos im Solabali schwimmen dürfen. Diese Maßnahmen sollten „nur ein erster Schritt zur Würdigung ehrenamtlichen Engagements sein“, notierte Ulf Dönau. In der Sitzung stellte sich heraus, dass genau dies einer der Juckepunkte ist. SPD-Sprecher Horst Schimmelpfennig merkte an, dass sich die Arbeitsgruppe „eigentlich nur mit der Feuerwehr beschäftigt“ hat. Glasfaserausbau in Lindhorst: 16 Prozent der Bürger haben Verträge abgeschlossen Bergbaumuseum Lindhorst bietet jetzt ein digitales Museumserlebnis Kita Mondschaukel in Beckedorf: Mensa-Anbau soll 95.000 Euro kosten Auch die CDU sprach davon, dass man das Thema „nochmal durchberaten“ müsse. Das Problem ist erklärbar: Die Zuständigkeit für die Feuerwehren liegt bei der Samtgemeinde, den Umgang mit den Vereinen regeln die Gemeinden. Dönau merkte zudem an, dass „sich die beiden großen Fraktionen nicht allzu stark an der Arbeit beteiligt“ hätten. "Unglaublich schlechtes Zeichen“: Matthias Hinse (fraktionslos) sagte, dass die Bürger es „als unglaublich schlechtes Zeichen“ verstehen könnten, wenn „wir jetzt nochmal hundert Jahre diskutieren“. So kämen sie vielleicht „auf die Idee, dass uns das Ehrenamt doch nicht so viel wert ist, wie wir immer sagen“. Der Rat folgte Hinse jedoch nicht. Mit großer Mehrheit beschloss das Gremium, die Mühen der Arbeitsgruppe zwar zu würdigen, aber die Ergebnisse doch zu „konkretisieren“. Im Detail: Die Gemeinden sollen mit ins Boot geholt werden, um - außer der Feuerwehr - auch die Vereine zu erfassen. Von Arne Boecker