FDP will bei Kommunalwahl in Lindhorst antreten

Die Lindhorster Parteien und Wählergemeinschaften bekommen bei der diesjährigen Kommunalwahl Konkurrenz. Die FDP will künftig in der Kommunalpolitik auf Gemeinde- und Samtgemeindeebene mitmischen. Das hat der Lindhorster André Burghard mitgeteilt, der selbst an vorderster Stelle für die Räte kandidieren will. Zurzeit gibt es noch keinen eigenen Ortsverein, die Freien Demokraten der Samtgemeinde sind dem Bad Nenndorfer Ortsverein angegliedert. „Urlange“, sei es her, dass im Beritt der Samtgemeinde Lindhorst die Freien Demokraten noch eine Rolle spielten, meint der 34-jährige Burghard. Obwohl der gebürtige Stadthäger, dessen Elternhaus in Nordsehl steht, sich nicht an eine genaue Jahreszahl erinnert. Seit 2004 (mit kurzer Unterbrechung) lebt der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger in Lindhorst. Lesen Sie auch: Darum wird das Wahljahr in Lindhorst ein schwieriges „Durch meinen Schichtdienst hätte ich nie ein Ratsmandat übernehmen können“, erklärt er, warum er sich bisher kommunalpolitisch zurückgehalten hat. Jetzt ist er mit fester Regelarbeitszeit als Bereichsleiter Pflege im Nordstadtkrankenhaus in Hannover tätig; das gebe ihm die Möglichkeit. Genug Mitstreiter will Burghard bis zur Aufstellung der Wahllisten ebenfalls animieren. Vier Köpfe zähle die Lindhorster Gruppe im Nenndorfer Verein. „Wie viele Kandidatinnen und Kandidaten es werden, steht noch nicht einhundertprozentig fest. Ich hoffe, dass der eine oder andere noch aufspringt“, erklärt er. Fest stehe allerdings, dass er selbst die Liste zur Wahl beider Räte anführe. FDP will Wechsel: Fest steht wohl auch, dass die FDP bei einem Wahlerfolg den CDU-Bürgermeisterkandidaten Heinrich Widdel in Lindhorst unterstützen würde. „Wir möchten definitiv den Wechsel“, sagt der 34-Jährige. Und diese Tendenz sehe er auch bei den Grünen. Vielleicht sei sogar „Jamaica“ möglich. Die FDP grenze sich kategorisch nur „gegen ganz rechts und ganz links“ ab, sagt Burghard, obwohl er meint, dass es sich bei Kommunalwahlen in erster Linie um Persönlichkeitswahlen handelt.„Es sind häufig Köpfe, die entscheiden.“ Und Entscheidungen für Lindhorst müssen seiner Meinung nach dringend her. Die Wirtschaft vor Ort sei Pandemie-bedingt „stark gebeutelt“. Der Ort habe „alles, was man zum Leben braucht“. Das gelte es „unbedingt zu erhalten“. Die FDP habe genug Konzepte in der Schublade. „Wenn es nach den Freien Demokraten geht, können wir auch den hiesigen Geschäften einen ausgearbeiteten Sieben-Stufen-Plan präsentieren, an dem sich alle orientieren könnten. Ebenfalls interessant: Lockdown trifft Betriebe in Lindhorst, Sachsenhagen und Niedernwöhren hart - erste Schließungen Es fehlt ein klarer Fahrplan und Lichtblicke, die über eine neue Frisur hinausgehen“, kritisiert Burghard. Die Unternehmen in Lindhorst müssten jetzt unterstützt werden, um auch nach dem Corona-Lockdown Arbeitsplätze zu sichern. Auch die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge soll Teil des Wahlprogramms sein, das zurzeit erarbeitet werde.Für „höchst ungerecht und unsozial“ halten die Liberalen, dass die Bürger beim Straßenausbau zur Kasse gebeten werden. Weitere Themen im Wahlprogramm sollen sein: der Ausbau des Glasfasernetzes für ein hochleistungsfähiges Internet, die Stärkung von Familien und die Vereinbarkeit mit dem Berufsalltag sowie „rationaler Umweltschutz, der nicht einseitig an Ideologien ausgerichtet ist“. Vor allem die junge Generation, zu der er sich selbst noch zählt, solle Zukunftsperspektiven bekommen und „sprachfähig werden“, meint der 34-Jährige. Zulauf an jungen Menschen: Die Partei registriere einen merkbaren Zulauf an jungen Menschen, auch wenn die Umfragewerte dies nicht widerspiegelten. „Was wir erleben ist, dass sich junge Leute nicht gut beraten fühlen“, meint Burghard, der jetzt die „Ärmel hochkrempeln“, „loslegen“ möchte und auch für den Kreistag kandidieren will. „Schon bei der letzten Kommunalwahl juckte es mir in den Fingern“, sagt er. Von Babette Jakobs