Lindhorst: Blaulicht für den stellvertretenden Brandmeister

Wenn Benjamin Heine, der stellvertretende Brandmeister der Samtgemeinde-Feuerwehr Lindhorst, demnächst zu einem Einsatz fährt, wird auf dem Dach seines privaten Autos wohl ein Blaulicht blinken, und ein Signalhorn darf er auch tuten lassen. Heines Antrag auf Genehmigung dieser Sonderrechte macht sich jetzt mit Billigung des Rates der Samtgemeinde Lindhorst auf den Dienstweg. Bis zur jüngsten Sitzung im Beckedorfer Dorfgemeinschaftshaus hatte der Rat das Ansinnen abgelehnt. Bürgermeisterin Edler: Nicht so oft abstimmen, bis das Ergebnis passt: Auf die Tagesordnung gelangte das Thema auf Wunsch der Gruppe WGL Plus. Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler hatte sich dagegen ausgesprochen. Ein gleichlautender Antrag war nämlich vor zwei Jahren – in der Ägide von Bürgermeister Andreas Günther – schon einmal behandelt worden. Er hatte seinerzeit keine Mehrheit gefunden. „Ungewöhnlich“ nannte es Edler, dass ein Antrag innerhalb einer Wahlperiode mehrfach eingereicht wird. Dieses Spiel solle man nicht „so lange spielen, bis das Ergebnis jedem gefällt“. Das sagen die Ratspolitiker zu der Entscheidung: Ulf Dönau begründete, warum er vor zwei Jahren gegen den Antrag gestimmt hatte, ihn jetzt jedoch unterstützt. Ihm sei nicht klar gewesen, dass „der stellvertretende Gemeindebrandmeister bei Einsatzfahrten mit seinem Privatauto ohnehin schon Sonderrechte“ genieße, sagte der Grünen-Sprecher. Also müsse man ihn auch schützen. Das ist auch eine Form von Wertschätzung. Matthias Hinse , Ratsmitglied (fraktionslos) Matthias Hinse (fraktionslos) teilte diese Sicht. Dass Heine künftig mit Blaulicht und Signalhorn ausgestattet mit dem Privatauto unterwegs sein dürfe, wenn es um Einsätze gehe, sei „auch eine Form von Wertschätzung“. Horst Schimmelpfennig (SPD) begründete sein unverändertes „Nein“ mit dem Argument, dass die Feuerwehrleute „ja schließlich nicht über die Brandstelle irren, bis der Gemeindebrandmeister vor Ort“ sei. So sehe er keinen Grund, die „früher getroffene Entscheidung in dieser Sache anzuzweifeln“. Fraktionskollege Jörg Vogel ergänzte: „Wir haben genügend Kräfte schnell vor Ort, die Brände abarbeiten können.“ Wir haben genügend Kräfte schnell vor Ort, die Brände abarbeiten können. Jörg Vogel , Ratsmitglied (SPD) Einsatz auf dem Weg zu Einsätzen und Übungen: Der Erlass erlaubt, dass private Fahrzeuge „zeitweise als Einsatz- und Kommandofahrzeuge anerkannt“ werden können. Das gilt auch für Übungen, „wenn es deren Zweck erfordert“. Die Anzahl der Genehmigungen sei „auf das unbedingt Notwendige zu beschränken“. Unstrittig sei, dass Landesbranddirektoren und Regierungsbrandmeister ihre Privatwagen mit Blaulicht und Signalhorn ausstatten dürften, unterhalb der Ebene Kreisbrandmeisters muss die Kommune zustimmen. Auch Gemeindebrandmeister und einer ihrer Vertreter (wie Heine) könnten unter die Ausnahmeregel fallen. Der Rat der Samtgemeinde entschied gegen die Stimmen der SPD, Heines Wunsch zu folgen. Die Samtgemeinde wird die Genehmigung jetzt beantragen. Der Landkreis nimmt dazu Stellung, die Entscheidung liegt bei der Polizeidirektion Göttingen. Von Arne Boecker Feuerwehren der Samtgemeinde Lindhorst entwickeln neues Hygiene-Konzept bei Einsätzen

Lindhorst: Blaulicht für den stellvertretenden Brandmeister - gegen den Willen der Bürgermeisterin