Bad Nenndorf: Landkreis erfolgreich bei Umsiedlung von Asylbewerbern

Im Sommer 2020 hatte das Kreishaus verlauten lassen, dass nach der Aufgabe des Harrenhorst-Heims im Frühjahr 2019 auch die Sammelunterkunft an der Horster Straße aufgegeben werden soll. Die dort noch lebenden Asylbewerber sollten nach Möglichkeit in Wohnungen umgesiedelt werden. Bis Ende Februar 2021 sollte dies geschehen, denn dann lief der fünfjährige Mietvertrag mit der IDB, einer Immobiliengesellschaft der Sparkasse, aus. Abriss des früheren Paulus-Praetorius-Stift am Harrenhorst in Bad Nenndorf startet Das größere der beiden Gebäude war für fünf Jahre zwecks Flüchtlingsunterbringung reserviert worden. 125 Plätze betrug das Kontingent an der Horster Straße. Für das ehemalige Pflegeheim am Harrenhorst, wo maximal 95 Flüchtlinge wohnen konnten, hatte der Kreis zunächst einen Zweijahresvertrag abgeschlossen – ebenfalls mit der IDB. Dieser wurde noch einmal um ein Jahr verändert. Doch dann waren die Zahlen neu ankommender Asylbewerber so weit gesunken, dass der Landkreis auf die dortigen Kapazitäten verzichten konnte. Diese Tendenz setzte sich fort, sodass nun davon ausgegangen wird, dass die Sammelunterkünfte in Rinteln und Bückeburg ausreichen, um alle ankommenden Flüchtlinge zu beherbergen. Auch in der Vergangenheit waren beide Bad Nenndorfer Kontingente nie voll ausgeschöpft worden. Nur noch etwa ein halbes Dutzend Asylbewerber lebt aktuell in dem ehemaligen Klinikgebäude an der Horster Straße. Zur Zeit des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 hatte der Landkreis die Zahl der Bewohner auf 66 reduziert. Bei Bekanntgabe der Schließungspläne waren es noch gut 50. Nicht alle ehemaligen Bewohner innerhalb Schaumburgs umgezogen: Die Vermittlung in neue Unterkünfte klappte Heimann zufolge erfreulich reibungslos. Einige wenige Bewohner suchten sich sogar selbst neue Bleiben. Zehn von ihnen wurden in die Sammelunterkunft in Bückeburg umgesiedelt. Das Gros fand mit Unterstützung des Landkreises und von Sozialarbeitern neue, zumeist privat vermietete Wohnungen. „Wir sind froh, dass das so gut funktioniert hat. Wir sind da jetzt einen Schritt weiter“, kommentiert Heimann die Entwicklung. Nicht alle ehemaligen Bewohner der Unterkunft zogen innerhalb des Landkreises um. Solche, die bereits Arbeit haben, hatten auch die Möglichkeit, sich in umliegenden Städten wie Barsinghausen und Wunstorf etwas zu suchen. Migranten, die noch Zuwendungen auf Grundlage des Asylbewerberleistungsgesetzes erhalten, sind aber nach wie vor an Schaumburg gebunden. Heimann rechnet fest damit, dass auch die letzten verbliebenen Bewohner rechtzeitig neue Wohnungen bekommen. Bis Ende Februar bleibe dafür Zeit. „Wir sind da guten Mutes“, betont Heimann. von Guido Scholl