Bad Nenndorf schnürt Corona-Hilfspaket mit 300.000 Euro

Doch auch für Vereine ist ein Budget vorgesehen. Der Verwaltungsausschuss winkte einen entsprechenden Vorschlag der Verwaltung am Donnerstagabend durch. Das Paket ist in fünf Portionen unterteilt, wobei der Löwenanteil für gefährdete Betriebe gedacht ist. 150.000 Euro stellt die Stadt bereit, um Firmen, die nachweislich wegen Corona in ernste Schwierigkeiten geraten sind oder noch geraten, unter die Arme zu greifen. Pro Betrieb stehen 3000 Euro bereit, womit die Stadt in bis zu 50 Fällen helfen könnte. Hilfe bei Existenznot, nicht Umsatzausfall: Nach Worten von Verwaltungs-Chef Mike Schmidt sind ihm bereits Beispiele von Unternehmen bekannt, die mit großer Sicherheit auf diesen zusätzlichen Fonds zugreifen dürften. Doch die Stadt behält es sich vor, nachträglich die tatsächliche Bedürftigkeit zu prüfen. Es gehe ausdrücklich nicht darum, Corona-bedingte Umsatzausfälle auszugleichen, sondern darum, existenzielle Hilfe zu geben. Ein weiterer Block sieht vor, Nutzungsgebühren für öffentliche Flächen – beispielsweise Terrassen von Gastronomen oder Auslagebereiche vor Geschäften – zu erlassen. Daraus errechnet sich für die Stadt eine Mindereinnahme von 10.000 Euro, wie die Kämmerei schätzt. Der dritte Block ist der Erlass von Mieten für Unternehmen, die in stadteigenen Immobilien ansässig sind, zunächst bis Ende Juni. Eine Verlängerung ist denkbar. Landesgartenschau 2026: Bad Nenndorf könnte mit Zuschuss für Ausrichtung rechnen Hardy Johnson druckt ökologisch abbaubare "Ohrenretter" für Atemmasken Lage für Stadthäger Gastronomie katastrophal - Hoffnung auf Wiedereröffnung im Mai „Das wäre im Rahmen der Vertragspartnerschaft ein Beitrag der Stadt, um dem jeweiligen Betrieb die Überwindung der Krise zu erleichtern und Kontinuität in den eigenen Pachtverhältnissen zu wahren“, heißt es in der Vorlage dazu. Dies kostet die Kommune weitere geschätzte 75.000 Euro, wobei die Summe anwachsen würde, wenn die Verlängerung des Mieterlasses beschlossen wird. Weitere 50.000 Euro stehen bereit, um Vereinen zu helfen, wenn diese in finanzielle Engpässe kommen, weil beispielsweise wegen der Pandemie Veranstaltungen abgesagt, Akteure aber dennoch bezahlt werden müssen. Gerade im kulturellen Bereich fallen in der Corona-Zeit viele Einnahmen ersatzlos weg. Daher nannte Schmidt auf Anfrage auch das Kulturforum als möglichen Adressaten. Anträge lägen bislang aber noch keine vor. Werbung für Angebote heimischer Unternehmen: Die fünfte Portion entfällt auf die Aktion „Solidarität statt Egoismus“. Die Stadt will diese Kampagne inklusive der Plattform www.ilovebadnenndorf.de nutzen, um Werbung für Angebote heimischer Unternehmen zu machen. Dafür stehen 15.000 Euro im Hilfspaket. Am Donnerstagabend berichtete Schmidt im Rat der Stadt darüber, dass der Verwaltungsausschuss kurz zuvor in nicht-öffentlicher Sitzung grünes Licht für den Vorschlag aus dem Rathaus gegeben hatte. Dass dieses Paket nicht zuvor dezidiert in den Fachausschüssen diskutiert wurde, entschuldigte der Stadtdirektor damit, dass in der Corona-Zeit fast nichts mehr normal abläuft.„Die Politik hat ein klares Zeichen der Solidarität gezeigt“, bewertete Schmidt das einstimmige Votum des Verwaltungsausschusses. Von Guido Scholl

Gefährdete Unternehmen - Bad Nenndorf schnürt Corona-Hilfspaket mit 300.000 Euro