Bad Nenndorfs Citymanager Marcus Feuerstein lebt für die Musik

Beruflich soll Marcus Feuerstein als neuer Citymanager die Stadtentwicklung in der Kurstadt vorantreiben. Privat überzeugt der 43-Jährige am Schlagzeug – und zwar derzeit gleich in drei Formationen. Als er ungefähr zwölf Jahre alt war, lernte der gebürtige Nenndorfer brav an Keyboard und Orgel Technik sowie Noten kennen. „Und das war auch gut so“, urteilt Feuerstein heute. Schnell sei ihm jedoch klar geworden, dass er wie sein Vater lieber am Schlagzeug aktiv sein wollte und stieg um. Mit seinen Schulfreunden Georg Kovács (Geige und E-Gitarre) und Dennis Koller (Gesang) gründete er daraufhin die Band „Sex mit dem Ex“. Feuerstein gründet mehrere Bands: „Geprobt haben wir bei mir zu Hause im Keller – das war bestimmt ganz schön laut“, führt er schmunzelnd aus. Es kamen weitere Mitglieder dazu, sodass in den neunziger Jahren die „Bad Nenndorf Boys“ gegründet wurden. Das sechsköpfige Ska-Punk-Team wurde immer professioneller. Das Markenzeichen – ein Nenndorfer Ortsschild, das sie um das Wort „Boys“ ergänzten – hatten die Musiker damals in einem Bauschuttcontainer hinter dem Bahnhof gefunden, erinnert sich der Musiker. Sechs Jahre Ruhe: Im Locomotive, einer im Jahr 2008 geschlossenen Event-Location im Bahnhofsgebäude, haben die Ska-Punker später ihre Proben abgehalten. Zuvor durften sie im Ex-Ceha-Bock-Gebäude, einem früheren lange brachliegenden Kaufhaus an der Fußgängerzone, üben. Nach dem Abitur 1996 am Gymnasium Bad Nenndorf (GBN) studierte Feuerstein Sozialwissenschaften in Hannover. 2004 verließ er die „Bad Nenndorfs Boys“, weil ihn sein Beruf zu sehr forderte. Ungefähr sechs Jahre ließ er Drumsticks ruhen, nachdem er sich mit einer PR-Agentur selbständig gemacht hatte. Bekanntschaft mit nueen Musikern: Diese betreibt er heute noch nebenbei. In dieser Zeit machte er in Hannover die Bekanntschaft neuer Musiker und begann wieder, seinem Hobby nachzugehen, Unterricht zu nehmen und Workshops zu belegen. Auch interessant: Neustart in der Krise: Marcus Feuerstein ist Bad Nenndorfs neuer Citymanager Eine Punk-Hardcore-Formation, durch die er wieder seine Leidenschaft für die Musik entdeckt hatte, war jedoch nicht von Dauer. Mit zwei anderen Musikern aus jener Gruppe, Rainer Finke und Andreas Schuster, gründete Feuerstein im Jahr 2017 die Cover-Band Fërkel Sharky. Das Trio spielt querbeet Bruce Springsteen-Stücke, covert Stücke von Legenden wie David Bowie und rockt wie die US-amerikanischen Ramones. Peruanische Einflüsse: Eine ganz andere Spielart entdeckte Feuerstein musikalisch während seiner Zeit als Marketingleiter der Celler Tourismus GmbH. Mit der Gruppe „Gimme your Harp“ lässt er Rock und Folk bei Festivals erklingen. Außer Gitarre, Mundharmonika und Gesang erklingt eine Cajon – ein peruanisches Percussioninstrument. Mehr zum Thema: Marcus Feuerstein: Das ist Bad Nenndorfs neuer Citymanager Über die Jahre hat sich Feuerstein zwei „Ausrüstungen“ zugelegt. Eine Version steht im Proberaum in Hannover, die andere in Lauenau, wo er mit der Hardrock-Formation „Ocean of Time“ probt. Das ist die dritte Band. Seit März 2019 steht er mit Ingo Dageförde (Bass, Keyboard) und Frank Paul (Gitarre, Gesang) auf der Bühne. Zwölf Auftritte pro Jahr: Circa zwölf Auftritte pro Jahr bestreitet Feuerstein insgesamt mit allen Ensembles. Wegen der Corona-Krise mussten die Hardrocker allerdings mehrere Gigs absagen. Die lange Abstinenz nutzen die Musiker allerdings kreativ: Fünf neue Stücke haben sie schon aufgenommen, zwei sind in Arbeit. Ausreichend Material haben sie bereits für das nächste Album gesammelt, gibt Feuerstein preis. Die drei Musik-Projekte empfindet der Schlagzeuger als perfekte Kombination. Präferenzen gibt es keine. „Alle drei Musikrichtungen machen mir Spaß“, sagt der 43-Jährige. Von Andrea Riekena

Mit Herz und Seele - Bad Nenndorfs Citymanager Marcus Feuerstein lebt für die Musik