Fahrradboxen am Bahnhof in Bad Nenndorf kommen nicht vor 2023

Die abschließbaren Fahrradboxen für den Bad Nenndorfer Bahnhof kommen wohl frühestens im Jahr 2023. Der Grund ist, dass das Projekt mittlerweile erweitert wurde: Es soll eine P&R-Anlage inklusive zehn Boxen im Bereich der alten Skateanlage werden. Doch da nicht sicher ist, ob Fördergeld fließt, geht die Politik vorsichtig mit dem Thema um. Cornelia Jäger (CDU) wollte das Projekt wegen der aktuellen finanziellen Belastung der Stadt möglichst ganz aus dem Etat für 2021 und 2022 streichen. 225000 Euro wären dafür momentan zu viel Geld. Stadtdirektor Mike Schmidt gab im Bauausschuss zu bedenken, dass es 90 Prozent Fördergeld von Land und Landkreis gibt. Fahrradstellplätze im Winter gezählt: Da widersprach Olaf Scharrer vom Bauamt. Stand jetzt sei das Vorhaben nicht förderfähig, weil die Fahrradstellplätze zu wenig frequentiert sind. Dem hielt Bauausschussvorsitzender Herbert Kruppa (SPD) wiederum entgegen: Die Stadt habe die Räder im Dezember gezählt, das sei nicht repräsentativ. Scharrer stimmte ihm zu, aber im Sommer seien die jetzigen Radständer auch nicht voll belegt. Lesen Sie dazu: Bauausschuss macht Druck: Fahrradboxen für Bahnhof Bad Nenndorf sollen endlich her Ralph Tegtmeier (SPD) sah einen möglichen Grund in der geringen Auslastung der Stellflächen im Lockdown – viele Pendler arbeiteten in den vergangenen Monaten wohl im Homeoffice oder waren in Kurzarbeit. Auch Haste bekomme schließlich Fördergeld für den Bau abschließbarer Boxen. Einen Bedarf an sicheren Stellplätzen müsse es also durchaus geben. 42.500 Euro als Planungskosten: Schmidt regte eine weitere Zählung in der wärmeren Jahreszeit an. Imke Hennemann-Kreikenbohm (Grüne) sagte, es handle sich um ein grundsätzlich gutes Projekt, aber nur mit Fördergeld. Dem schloss sich Bernd Zimmermann (WGN) an. Mehr zum Thema: Endlich bekommen Pendler mehr Platz am Bahnhof Haste - Fahrradboxen folgen Jäger beantragte, das Geld dennoch nicht in den Haushalt für 2021 und 2022 aufzunehmen. Erst wenn Fördergeld in Aussicht stehe, solle das Thema wieder auf die Agenda kommen. Annette Stang brachte auch die abgespeckte Lösung eines Fahrradkäfigs ins Spiel, was erheblich günstiger wäre. Schlussendlich war die Mehrheit des Ausschusses dafür, doch 42.500 Euro als Planungskosten für 2022 in den Haushalt zu stellen. Gibt es wirklich Zuschüsse, soll für 2023 die Umsetzung anvisiert werden. Von Guido Scholl