Gymnasium Bad Nenndorf: So digital ist das GBN dank Corona geworden

So beschwerlich die Corona-Krise auch für das Gymnasium Bad Nenndorf ist, sie hat sich als „Entwicklungsturbo“ erwiesen. So formulierte es Direktor Gerald Splitt im Gespräch mit dieser Zeitung. In Sachen Digitalisierung sei seit März 2020 jede Menge passiert – und zwar in dreierlei Hinsicht. Moderne Leitungen, neue Geräte - und freies Schul-WLAN ab Sommer 2021: Dies betrifft einerseits die Hardware. Endlich hat das Gymnasium eine moderne Glasfaserleitung für schnelles Internet. Fünf neue Displays für Unterricht mit PCs wurden installiert, sechs weitere sollen kommen. „Wir haben dann drei Viertel der Klassenräume mit Displays ausgestattet“, erklärte der stellvertretende Schulleiter Michael Imhof. Der Landkreis habe zudem Notebooks, Tablets und andere Endgeräte für bedürftige Schüler bereitgestellt. Nach den Sommerferien soll es in der ganzen Schule freies W-Lan geben. Dann können die Displays auch mit Endgeräten von Schülern verbunden werden. Online-Angebote sind am GBN zum Alltag geworden: Der zweite Aspekt ist das Online-Lernen und -Lehren. Als vor gut einem Jahr der erste Lockdown verhängt wurde, taten sich viele Pädagogen damit schwer, und der Schulserver Iserv hatte noch kein Tool für Videokonferenzen. Mittlerweile sind Online-Angebote Alltag. Nicht nur für den Unterricht auf Distanz. Es wurden auch Informationsangebote ins Internet verlegt. Beispielsweise Schnupperunterricht für Fünftklässler, Berufsinformationsangebote, der Hochschulinformationstag sowie Fachkonferenzen und Dienstbesprechungen. Sogar die Informationsrunde vor den Wahlen der Oberstufenkurse lief als Videokonferenz. Allerdings mussten die Wahlbögen danach von der Homepage des Gymnasiums heruntergeladen, ausgefüllt und von den Eltern unterschrieben werden. Der nächste Meilenstein der Digitalisierung soll am Dienstag, 13. April, der „Virtuelle Tag der offenen Tür“ sein. Auf www.gymbane.eu werden von 14 bis 18 Uhr Angebote bereitgestellt, die Einblicke ins Schulleben geben. Darunter auch zahlreiche Videos. Ferner wird es Links zu Videokonferenzen mit Lehrern geben. Lesen Sie auch: GBN-Schüler gewinnen mit Klima-Song beim Europäischen Wettbewerb Auch unter Lehrern funktioniert die Kommunikation jetzt besser: Der dritte Baustein der Digitalisierung betraf die Abläufe innerhalb des Kollegiums. Splitt zufolge verliefen viele Prozesse im ersten Lockdown noch ausgesprochen statisch. Doch mittlerweile funktioniere die Kommunikation auch wegen flacher Hierarchien deutlich besser. Anfangs wurden Dinge ad hoc ausprobiert und danach evaluiert. Jetzt werden Abstimmungen mit den unterschiedlichen Fachbereichen vorgenommen, ohne dass dies verzögernd wirkt. Die Entscheidungsfindung gestalte sich schnell und reibungslos. Auch wenn die Schule lieber wieder in den Normalbetrieb wechseln würde: Nicht alles am Lockdown war negativ. Manches könnte nachhaltig wirken. So ist geplant, im Sommer eine Tablet-Klasse zu starten. Und auch die Schulbuchausleihe soll online ablaufen. Von Guido Scholl