Trendwende in der CJD Schule in Bad Nenndorf

Mit der Neubesetzung der Stelle des Schulleiters hatte die Trendwende hin zum Positiven gewissermaßen begonnen. Denn eine Selbstverständlichkeit war die reibungslose Nachfolge auf den aus eigenen Stücken ausscheidenden Torsten Lindner keineswegs. Zuletzt hatten rückläufige Schülerzahlen die Ausbildungseinrichtung für Atem-Sprech- und Stimmlehrer an der Bornstraße beschäftigt. 700 Euro Schulgeld pro Monat: Was diese Entwicklung wohl noch verstärkt hätte war der Plan der Landesregierung, den Beruf des Atem-, Sprech- und Stimmlehrers anders zu bewerten als beispielsweise jenen des Logopäden. Dann hätten Absolventen der CJD-Schule weiter bis zu 700 Euro Schulgeld pro Monat zahlen müssen, Logopädie-Azubis hingegen nicht. Der Grund: Die CJD-Ausbildung umfasst auch einen erheblichen musisch-künstlerischen Anteil. Die Annahme, dass sich dann nur noch wenige Interessenten an dieser Ausbildung finden ließen, lag auf der Hand. Und dann wäre wohl auch die Schließung der Lehreinrichtung an der Bornstraße, die auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurückblickt, kaum abzuwenden gewesen. Doch der Widerstand von Schülern und Lehrern sowie einzelner Politiker – unterstützt von der Stadt – führte zum Umdenken bei der Landesregierung. Dass sich ohnehin nur Menschen aus gut betuchten Familien zur Ausbildung zum Atem-, Sprech- und Stimmlehrer entscheiden, widerlegen Informationen der DRK-Tafelleitung. Diese berichtete in einem anderen Zusammenhang, dass auch Absolventen der CJD-Schule zu den Kunden der Bad Nenndorfer Essensausgabe gehören, weil sie entsprechende Berechtigungspapiere besitzen. 25 neue Schüler aufgenommen: Die Nachfrage nach dieser Ausbildung ist nun offenbar auch wieder gewachsen. In seinem ersten Newsletter zum Jahresausklang schreibt CJD-Schulleiter Pannes, dass zu Wintersemesterbeginn 25 Neulinge an der Einrichtung begrüßt wurden – exakt so viele, wie im Sommer verabschiedet wurden. „Über die hohe Zahl neuer Studierender freuen wir uns nach zuletzt rückläufigen Schülerzahlen sehr“, so Pannes. Auch die Schulgeld-Entscheidung des Landtags, die am 17. Dezember formell gefasst wurde und die rückwirkend ab 1. Februar gilt, greift der Direktor noch einmal auf. „Wir sind glücklich und dankbar über diese für unsere Schule so wichtige Entscheidung. Sie wird unseren Studierenden den Weg in und durch die Ausbildung erheblich erleichtern“, schreibt Pannes. Er erwarte für die kommenden Semester nun eine weiter wachsende Nachfrage nach Ausbildungsplätzen. Und: „Die damit verbundenen Möglichkeiten möchten wir nutzen, um unsere schulischen Angebote zu erweitern und noch attraktiver zu gestalten“, erklärt Pannes, der sein Amt im September angetreten hatte. von Guido Scholl Lesen sie auch: A ngst vor Wettberwerbsnachteil: Steht die Schlaffhorst-Andersen-Schule vor dem Aus? Schulgeld: Landespolitik soll CJD-Schule vor dem Aus retten Schulgeld weg: Das Aus für die CJD-Schule ist abgewendet

Nachfrage nach Ausbildung steigt - Trendwende in der CJD Schule in Bad Nenndorf