Warum über 30 Anrufer aus Nenndorf und Rodenberg bei Rentnern in Leer landeten

Im Nenndorfer Büro dieser Zeitung war die Sache aufgefallen, weil es besonders von der Störung betroffen war – wenn auch längst nicht so sehr wie das Ehepaar namens Janßen. Denn im Vorwahlbereich 05723 ist die genannte Ziffernfolge nicht ganz selten vergeben. Die Verwaltungen in Rodenberg und Nenndorf sind unter 705-0 und 704-0 zu erreichen – sämtliche Durchwahlen beginnen also ebenfalls mit 7 und 0. Dann wären da das Staatsbad mit der 702-0 und die Klinik Niedersachsen mit der 707-0. Ein Mitarbeiter der Redaktion scheiterte zunächst bei der Kontaktaufnahme mit der Klinik Niedersachsen. Ein älterer Herr mit unverkennbar norddeutschem Zungenschlag meldete sich und schien bereits im Bilde zu sein. „Sie sind hier, glaube ich, verkehrt“, sagte er. Denn es handle sich schon um den neunten Anrufer, der eigentlich eine Nummer in Bad Nenndorf gewählt hatte. Von Ärger war bei dem friesischen Senior übrigens nichts zu spüren. Immer wieder die Janßens statt der Verwaltung: Zunächst musste von einer simplen Panne ausgegangen werden. Hatte jemand eine Umleitung mit verkehrter Nummer eingegeben, sodass die Anrufer im Kreis Leer landeten? Doch als kurz darauf auch der Versuch scheiterte, die Rodenberger Verwaltung anzurufen, wurden die Fragezeichen größer. Denn erneut ging nicht etwa der gewünschte Amtsleiter dran, sondern abermals Herr Janßen. Endgültig klick machte es dann, als dasselbe auch noch bei einem Anruf im Nenndorfer Rathaus passierte. Diesmal meldete sich zwar Frau Janßen – doch weiterhelfen konnte sie der Redaktion natürlich auch nicht. Es musste eine rätselhafte Störung vorliegen, die immer dann Anrufer auf die falsche Fährte brachte, wenn diese zuerst die 7 und dann die 0 wählten. Mit diesen Informationen wurden der Netzbetreiber, die Deutsche Telekom, und der Telefonanbieter des Außenbüros dieser Zeitung konfrontiert – mit der Bitte um dringende Klärung. Beide Pressestellen reagierten einigermaßen ratlos, denn ein solches Szenario hatten beide Mitarbeiterinnen noch nie geschildert bekommen. Störung war gegen Mittag behoben: Außerdem sollte der Fehler selbstredend schnellstmöglich behoben werden. Einerseits, um die Janßens zu entlasten, aber auch, weil offensichtlich etliche mehr oder minder dringende Anliegen bei den unterschiedlichen Adressaten in Nenndorf und Rodenberg nicht erledigt werden konnten. Unsere Redaktion behalf sich mit Mobilfunknummern, um an die nötigen Informationen zu kommen. Doch wer wusste außerdem schon von der ominösen 7-0-Panne? Die Störung war offenbar bereits gegen Mittag behoben. Denn ab da klappte es mit den beiden Ziffern wieder. Ein Anruf bei den Janßens in Leer – unter deren tatsächlicher Nummer – ergab, dass mehr als 30 Irrläufer aus Nenndorf und Rodenberg dort gelandet waren. Zumindest nach außen blieb Frau Janßen weiterhin ausgesprochen gelassen. Mit den Worten „ach was, als Rentner hat man ja sonst nicht so viel zu tun“ kommentierte sie den Vorfall. Und sie bedankte sich dafür, dass das Nachhaken bei den Telekommunikationskonzernen zum Beheben der Störung beigetragen hatte. Aufklären ließ sich die Situation gestern nicht, weil die Janßens nicht denselben Telefonanbieter haben wie das Außenbüro unserer Zeitung. Denn so konnte das betreffende Unternehmen aus Datenschutzgründen keinen Kontakt zu dem Ehepaar aufnehmen. Die Friesen hätten den eigenen Anbieter mit der Klärung beauftragen müssen, sodass sich dieser mit dem Netzbetreiber kurzschlösse. Da die Störung aber behoben war, hatte sich das erledigt. 39-jähriger Kurierfahrer prallt bei Riehe gegen einen Baum Gut besucht trotz Sperrung: Der Wohnmobilstellplatz Heidemarie Nolte ist seit 50 Jahren Übungsleiterin im VfL Von Guido Scholl