FDP-Abgeordneter fordert: Mehrfamilienhäuser in Neubaugebiete

Nach einer Besichtigung des DLRG-Bundeszentrums und einer Stadtführung in Bad Nenndorf kam die Gruppe um den Vorsitzenden, Micheal Richter, im Landgasthaus Fischer zusammen, wo auch FDP-Mitglieder der umliegenden Ortsgruppen dazustießen. FDP will "Kinderchancengeld": Ihnen gab Aggelidis, der auch Sprecher für Familien und Senioren seiner Partei ist, einen Überblick über die aktuellen Schwerpunkte seiner Arbeit. Dabei ging es vor allem um das sogenannte Kinderchancengeld. Dahinter steckt ein Konzept, das die FDP gegen Kinderarmut ausgearbeitet hat. Jetzige Angebote zu bürokratisch: Es beinhaltet einerseits eine ausreichende Sicherung der materiellen Existenz, und andererseits ein Chancenpaket, das Kindern über den digitalen Weg unbürokratisch Zugang zu Bildungs- und Teilhabeangeboten ermöglicht – dazu zählen beispielsweise Musikkurse und Sportvereine. Insgesamt müsse das Bildungs- und Teilhabepaket von sonstigen Leistungen entkoppelt werden, befand der Politiker. Teils sei ein Haushaltseinkommen lediglich zehn Euro zu hoch, um die Ansprüche darauf geltend zu machen. Nicht die bestrafen, die sich abstrampeln: „Wir bestrafen damit die Menschen, die ein niedriges Einkommen haben, sich aber richtig abstrampeln, um da heraus zu kommen“, sagte Aggelidis. Die Eltern würden hart arbeiten, um über die Schwelle zu kommen, und die Kinder müssten darunter leiden. „Wir müssen weg von der Bestrafung von Leistung“, so der Abgeordnete. Weitere Stichworte waren der bezahlbare Wohnraum und die Infrastruktur im ländlichen Raum, die Richter in die Diskussion einbrachte. Es brauche „Mobilität und Digitales“, um Menschen in die ländlichen Regionen zu locken und diejenigen, die dort bereits wohnen, zu halten. Senioren finden keine Wohnungen: In Baugebieten sollten nicht nur Einfamilienhäuser entstehen, so Aggelidis weiter. Das Problem: 20 Jahre später würden die dann erwachsen gewordenen Kinder jener Bewohner keine Perspektiven mehr sehen. Das ist der FDP-Politiker Grigorios Aggelidis Streit im Scheller: Wieviele Mehrfamilienhäuser sollen es sein? So soll Bad Nenndorf mehr bezahlbaren Wohnraum bekommen Obwohl sie in der Region bleiben wollen, könnten sie keine Wohnungen finden. Einige Jahre später könnten auch die Eltern auf der Suche nach einer seniorengerechten Wohnung verzweifeln. In der Folge würden die Suchenden in die Städte ziehen – dort explodieren die Mietpreise, auf dem Land summieren sich die Leerstände, skizzierte Aggelidis sinngemäß. In einem anderen politischen Rahmen hätte der Abgeordnete mit seinen Worten wohl ins Wespennest gestochen. Der Bau von Mehrfamilienhäusern wird in der Samtgemeinde oft mit Inbrunst diskutiert. Besonders eifrig zankten sich die Politiker in Hohnhorst zuletzt um die Anzahl größerer Bauten im Scheller. Von Andrea Göttling

Mobilität, Digitales - FDP-Abgeordneter fordert: Mehrfamilienhäuser in Neubaugebiete