Gründung von Stadtwerken: Nenndorf will mit Wunstorf kooperieren

Angedacht ist eine mögliche Kooperation mit den Stadtwerken Wunstorf, die aktuell rund 10.000 Haushalte in ihrem Gebiet versorgen. Deren Geschäftsführer Henning Radant stellte das Vorhaben im nicht-öffentlich tagenden Samtgemeindeausschuss vor, wie Verwaltungschef Mike Schmidt nun auf Nachfrage dieser Zeitung berichtete. Die Gründung von Stadtwerken sei von der Politik „sehr positiv aufgenommen worden“. Bei dieser Vorstellung wurden den Mandatsträgern auch konkrete Zahlen vorgelegt, die auf Beispielrechnungen fußen. Der Samtgemeindeausschuss habe daraufhin beschlossen, tiefer in die Gespräche einzusteigen. Schmidt zufolge müssen nun auch noch die Wunstorfer zu dem gleichen Ergebnis gelangen. Nenndorf in Gesprächen mit Stadtwerken Wunstorf und Schaumburg-Lippe In der Folge könnte die Basis für konkrete Verhandlungen entstehen. Dazu müssten unter anderem die Zahlen der Beispielrechnungen verifiziert werden, sagte Schmidt. Es werde angepeilt, dass das Projekt im September der Öffentlichkeit bei einer Sitzung des Finanzausschusses präsentiert werde. Dabei soll herausgestellt werden, dass es sowohl für die Samtgemeinde als auch für die Bürger Vorteile gebe. „Wir machen nichts aus Selbstgefälligkeit“, sagte Schmidt. Der Arbeitstitel des Projekts lautet „Energie Nord-Schaumburg“. Schmidt zufolge gebe es weitere Interessenten im Landkreis, die sich womöglich an dem Vorhaben beteiligen wollen. Diese Kommunen benannte er aber nicht. Falls die Interessenten doch absprängen, wäre das für das Nenndorfer Vorhaben aber keine einschneidende Entwicklung. Das Projekt könne auch im Zweierverbund mit den Wunstorfer Stadtwerken realisiert werden. Versorgung gehört in kommunale Hand: Die Versorgung sei etwas, das in kommunale Hände gehöre, weil es dann eine kommunale Wertschöpfung gebe, befand Schmidt. Dabei handele es sich um das Schaffen von ökonomischen Werten. Wenn die Kommune eigene Stadtwerke betreibe, bleibe etwas von den Kosten, die Bürger für Energie aufwenden würden, über die Tantiemen in der Gemeinde. Der Mehrwert für die Bürger soll aber nicht nur indirekt spürbar sein. Abgesehen von der Rendite für die Kommune solle der Preis für die Verbraucher günstig sein. von Andrea Göttling