Luftfilter, Schnelltests und Co.: Schulen in Nenndorf sollen sicherer werden

Die Schnelllebigkeit und Komplexität der Corona-Zeit sind bei einer Debatte im Nenndorfer Schulausschuss deutlich geworden. Die Verwaltung muss momentan ständig auf Neuigkeiten zu Tests, Impfung und Co. reagieren. Politische Impulse sind daher schwierig. Allerdings sprach sich das Gremium für das Installieren von Luftfiltern aus. Spucktests für Schüler: Die CDU hatte eingangs einen Vorstoß von Elternsprecher Martin Knöllner im Jugendausschuss aufgegriffen und das Thema Corona-Maßnahmen an Schulen auf die Tagesordnung setzen lassen. Ratsherr Fabian Heine wollte wissen, welche Strategie die Samtgemeinde hinsichtlich der bald flächendeckend verfügbaren Schnelltests anwenden möchte. Aus Sicht des Nenndorfer CDU-Chefs wäre es für den Infektionsschutz am besten, wenn Lehrer und Schüler bereits daheim getestet werden und bei einem positiven Ergebnis gar nicht erst zur Schule fahren. Dabei sollten die sogenannten Spucktests angewandt werden. Verwaltungschef Mike Schmidt hielt diesen Weg auch für den besten. Doch Grundschullehrer müssten laut Vorgabe seitens des Landes zu einem Arzt gehen, um sich testen zu lassen. Dazu benötigten sie alle eine Bescheinigung der Leitungen. Allen Erziehern in den Nenndorfer Kitas wolle die Kommune indes pro Woche einen Schnelltest zur Verfügung stellen. Auch bei den Impfungen gibt es getrennte Wege. Schmidt geht davon aus, dass alle Erzieher im Landkreis bis Ende März durch sind, weil das Tempo dieses Prozesses erhöht wurde. Bei den Schulen führe wiederum das Land Regie, so Schmidt. Lesen Sie auch: Das ist der Zeitplan für die Rückkehr aller Schüler ins Wechselmodell Probleme in der Praxis: Heine sagte, dass sich bei einer hohen Impfquote die Frage nach einer Teststrategie fürs Personal erübrigt hätte. Anica Wilhelm-Machule, Leiterin der Berlin-Schule, gab zu bedenken, dass noch nicht ganz klar sei, ob auch Geimpfte das Coronavirus übertragen könnten. Daher sei die Schule nach wie vor auch an Schnelltests interessiert. In der Praxis erledigen sich so manche Ideen. Spuckschutzwände bieten sich in Grundschulen zum Beispiel nicht an, da dort momentan nur Einzeltische aufgebaut werden. Darauf fehle dann Platz, wie Wilhelm-Machule erklärte. Das Lüften funktioniert in der Berlin-Schule und in der Haster Grundschule gut. Im Winter sei dies aber wegen der Temperaturen recht unkomfortabel gewesen, sagte Birgit Flacke-Schröder, Direktorin in Haste. Filter auf lange Sicht sinnvoll: Elternvertreter forderten zusätzlich das Anschaffen von Luftfiltern. Dazu habe sich schon eine Arbeitsgruppe gebildet. Uwe Engelking (WGN) bat die Verwaltung, dass sie die Zusammenarbeit mit dieser Gruppe suche. Imke Hennemann-Kreikenbohm (Grüne) sprach sich für fest installierte Anlagen aus, auch wenn diese teurer seien. Ihr schloss sich Heine an. Es gebe auch andere Viren – daher wäre bessere Luftqualität auf lange Sicht gut. Auch Schmidt hielt mobile Filter für wenig nützlich. Obwohl die Verwaltung einer Kita-Gruppe in Haste ein solches Gerät zur Verfügung gestellt hatte. SPD-Sprecher Ingo Knieper war wiederum der Meinung, die auch Eltern vertraten: Mobile Filter können eine gute Ergänzung sein. Angebote für fest installierte Anlagen wurden Schmidt zufolge bereits angefragt. In die neuen Kitas werden diese auch direkt eingebaut. Inwiefern Installationen in Bestandsgebäuden möglich sind, muss erst untersucht werden. Nach den Osterferien soll dem Schulausschuss nun eine Handlungsmaxime zum Thema Infektionsschutz unterbreitet werden. An der Vorbereitung sollen Eltern und Schulleitungen beteiligt werden. von Guido Scholl