So will die Nenndorfer Verwaltung ihre vielen Großprojekte stemmen

Auf die Frage, ob die Verwaltung die Amtsleiter geklont habe, entgegnet Rathaus-Chef Mike Schmidt scherzend: „Ja, uns gibt es alle doppelt, sonst würden wir das auch nicht schaffen.“ Zwar sei die Belastung hoch, das Niveau aber noch im guten Bereich, gab Schmidt Entwarnung. Klar ist: „Wir können hier nicht alles auf einmal machen.“ Schmidt: Nicht alles zur selben Zeit: Zwar würden diverse Großprojekte gedanklich schon vorbereitet, um auch frühzeitig in die politische Entscheidungsfindung einzusteigen, es werde aber nicht alles parallel abgearbeitet und erst recht nicht zur selben Zeit gebaut. „Meine Aufgabe ist es, das zu steuern, damit nicht alles aufeinander fällt“, sagt der Samtgemeindebürgermeister. Lesen Sie auch: Als die Händler in der Gehrenbreite stinksauer waren Es müsse für die nächsten fünf Jahre überlegt werden, was passiert und wie die Taktung aussehen soll. „Es gehört zu einer modernen Verwaltung, das Ganze vorzudenken“, befand Schmidt. Dabei seien auch finanzielle Aspekte zu berücksichtigen, die Politik braucht ihre Zeit und die Planung erledigt sich nicht von heute auf morgen. Fachbüros bei einigen Aufgaben wichtig: „Wir steuern das zwar so, dass wir an einer hohen Belastung sind – und ja, wir könnten auch an der ein oder anderen Stelle noch Personal gebrauchen – aber nicht so, dass wir nicht immer noch etwas oben drauf packen und wir irgendwann völlig durcheinandergeraten“, sagt der Verwaltungschef. Für bestimmte Arbeitsschritte muss die Verwaltung auf externe Fachbüros zurückgreifen, beispielsweise für den Brandschutz. Selbst wenn das Rathaus nun drei oder vier weitere Fachkräfte mit verschiedenen Themenschwerpunkten und Qualifikationen einstellen würde, wäre dies noch erforderlich. Verschiebungen sind möglich: „Es braucht für diese großen Bauprojekte immer externe Büros, weil wir die Planung nur begleiten, wir können nicht in der Größenordnung planen und zeichnen“, erklärte Schmidt. Nun kann es aber immer sein, dass Mitarbeiter länger ausfallen – kommen die Großprojekte dann ins Stocken? „Es kann immer sein, dass sich etwas um ein Jahr verschiebt“, so Schmidt. Zwar sei die Belastung hoch, die Verwaltung muss offenbar aber nicht mit der heißen Nadel stricken. „Wir verheizen unsere Mitarbeiter nicht, das eine oder andere dauert einfach mal etwas länger“, sagt Schmidt. Die Überstunden des Kollegiums hielten sich genau wie die Krankheitsquoten im normalen Rahmen, unterstrich er. „Wir haben über viele Jahre gezeigt, dass wir viel bewegen können“, ergänzte Schmidt. Mehr Luft Dank Doppelhaushalt: Luft hat sich die Verwaltung auch durch den Doppelhaushalt der Samtgemeinde und der Kurstadt verschafft. Dieser ist für zwei Jahre gültig, weshalb ein Jahr Pause zwischen den langwierigen Debatten zur Aufstellung des Papiers liegen. So konnte sich zum Beispiel Zeit dafür genommen werden, sämtliche Satzungen zu überarbeiten. Generell sei es auch das Alltägliche, was mehr Zeit verschlinge als die Planung großer Projekte, sagt Schmidt. Die Strukturen des Rathauses werden nun, da André Lutz vom Amtsleiter zum Ersten Samtgemeinderat befördert wurde, noch einmal umgemodelt. Statt vier Ämtern werde es künftig nur noch drei Fachbereiche geben, erklärte der Verwaltungschef. Kürzere Wege im Rathaus: Verschiedene Themen sollen zusammengefasst werden, es soll flachere Hierarchien und kürzere Wege geben. Dies gehöre zur Selbstbetrachtung, die die Verwaltung immer wieder vollziehe, um zu sehen, was besser gemacht werden kann. Wie der Bauhof versucht, die einzigartigen Süntelbuchen zu schützen Gewerbegebiet Gehrenbreite: Platz für 30 neue Betriebe So schnell sollen die neuen Feuerwehrhäuser entstehen Von Andrea Göttling

Belastung hoch - So will die Nenndorfer Verwaltung ihre vielen Großprojekte stemmen