Kirchengemeinde Meerbeck feiert Osternacht mit 45 Teilnehmern

Die Freiheit, die die Auferstehung Jesu für Christen bedeutet, ist Thema gewesen eines Osternacht-Gottesdienstes – draußen und in der Kirche, wo auch gemeinsam Abendmahl gefeiert wurde. Treffpunkt war um 6 Uhr das Kreuz auf dem Friedhof. 45 Frühaufsteher mit Kerzen : Zu dieser Uhrzeit ist es Anfang April noch fast so dunkel wie in tiefer Nacht. Kaum ein Auto war am frühen Sonntag unterwegs, kein Mensch auf der Straße. Aber die Vögel waren aktiv, zwitscherten aus Leibeskräften, untrügliches Zeichen für das Nahen des Tages, für aufgehendes Licht im Osten. Der neuhochdeutsche Begriff Ostern kommt von Osten. Und auch das Lateinischen Oriens heißt Osten. „Sol oriens“ ist die aufgehende Sonne, der Orient das Morgenland. Gut besuchte Ostergottesdienste in der St.-Martini-Kirche in Stadthagen Corona-Projekt: Stadthagen gehört nicht zu den 14 Modellkommunen in Niedersachsen Frohe Ostern: Der Vorstand der Dorfjugend Wiedensahl versendet digitale Grüße „Der Herr ist auferstanden!“, hieß die Botschaft auf dem Meerbecker Friedhof, von wo sich 45 Frühaufsteher mit Kerzen in der Hand zur Kirche bewegten. Im großen Kreis unter Bäumen vor dem Gotteshaus wurde an die Taufe erinnert und gemeinsam gesungen. Dies war an der frischen Luft ohne Ansteckungsgefahr möglich. Corona-Pandemie war präsent im Gottesdienst: Corona-gerecht durchchoreografiert – Sitzplätze waren durch kleine Holzständer gekennzeichnet, auf denen die mitgebrachten Kerzen abgestellt werden konnte – setzte sich in der Kirche die Feier fort, gestaltet von Pastorin Antje Stoffels-Gröhl, Theologiestudentin Laura Schwier und Hieronimus Böer an der Orgel. Die Corona-Pandemie war präsent im Gottesdienst, in Form und Inhalt, bot unter anderem eine Aussage zur „großen Freiheit“. Auf dem Ablaufplan der Feier war das Foto eines leeren Felsengrabes zu sehen, ein Symbol der Auferstehung Jesu. Darunter stand: „... das mit der Ausgangssperre zu Ostern hat noch nie funktioniert.“ Die Bildunterschrift war kein Aufruf, die Kontakteinschränkungen in der Pandemie zu missachten. Mit der „nicht funktionierenden Ausgangssperre“ ist eher das Erleben einer inneren Freiheit im Glauben gemeint, die Motivation füreinander und für sich selbst etwas zu bewirken, sich auf den Weg zu machen, auch wenn dieser nicht durchgehend einsehbar ist. Stoffels-Gröhl: „Wir sehen oft Barrieren, Steine im Weg, doch wenn wir weitergehen, sind sie manchmal schon weg. Jemand hat sie weggeräumt. Wir sind frei! Ostern!“ Von Vera Skamira