Helpsen: Straßenseitenstreifen und Bachufer sollen anders gepflegt werden

Ausschussmitglied Hinrich Gottschalk (CDU) hielt fest, dass angesichts der Berichte über das Insektensterben auf das bisherige Schlegeln zwei Mal im Jahr verzichtet werden solle. Die Pflanzen kämen unter diesen Umständen überhaupt nicht zur Blüte, entsprechend gering sei das Nahrungsangebot für schwirrendes und krabbelndes Kleingetier. Er halte den Vorschlag zur Anschaffung eines Mähbalkens und das Abfahren der abgetrennten Halme für weitaus besser. So kämen Nährstoffe von der Fläche, was zu einem artenreicheren Bewuchs führe. Eine Einschätzung, die Friedrich Deventer, Ratsherr der Grünen, unterstrich. „Es gibt genügend Gräben, in denen überlebt nichts“, bemängelte er die bisherige Praxis. Beide regten eine Reduktion der Pflege insgesamt an. Eventuell könne beispielsweise jeweils nur ein Bachufer gemäht werden. Eine Fortbildung von Bauhofmitarbeitern in diesem Bereich könne sinnvoll sein. Großer Mehraufwand für Bauhofteam: Die Verwaltung hatte erklärt, dass beim Mähen der insgesamt 15 Kilometer Seitenstreifen und Bachufer ein hoher Mehraufwand entstehe. Das Schnittgut muss per Hand aufgeladen und abgefahren werden, während nach dem Schlegeln die kleingehackten Pflanzenteile auf den Flächen verbleiben. Zudem sei der anzuschaffende Mähbalken (6000 Euro) reparaturanfällig. Und just zuvor war es um die Reduktion des Arbeitsaufwandes für das Bauhofteam gegangen, dem besonders die Bewältigung der Pflege der rund 160 Beete im Gemeindegebiet Mühe bereitet. Gottschalk und Deventer zeigten sich skeptisch gegenüber einer Fremdvergabe eines Teils der Arbeiten und regten stattdessen eine Reduktion des Pflege-Umfanges insgesamt an. Kerstin Reichau (SPD) brachte die Möglichkeit ins Gespräch, Anwohner als ehrenamtliche Beet-Paten zu gewinnen. Verwaltung erarbeitet Wege: Die Verwaltung soll nun zunächst Möglichkeiten zur Arbeitsoptimierung prüfen, um eine Fremdvergabe zu vermeiden. Ebenso einstimmig fiel der Entschluss zu einer Umstellung der Pflege der Seitenstreifen im Sinne des Insektenschutzes. Wege zur konkreten Ausführung soll die Verwaltung erarbeiten, ein nicht zu vermeidender Mehraufwand in Kauf genommen werden. von Bastian Borchers Lesen Sie auch: Wirtschaftsweg „Beiermannschen“: Aussäen allein genügt nicht

Helpsen: Straßenseitenstreifen und Bachufer sollen anders gepflegt werden - für mehr Insektenschutz