Rainer Vogt sammelt Sachspenden für das Kinderhospiz Löwenherz

Rainer Vogt hat kein Problem damit, Klinken zu putzen. Vor allem, wenn es für einen guten Zweck ist. Seit einiger Zeit setzt er sich für das Kinderhospiz Löwenherz in Syke im Landkreis Diepholz ein. Um auf die Einrichtung aufmerksam zu machen, wirft er in seinem Wohnort Hespe regelmäßig Informationsblätter in die Briefkästen oder spricht Nachbarn und Bekannte an, ob sie nicht etwas spenden möchten. Er selbst sammelt für das Hospiz vor allem Sachspenden. „Geld möchte ich nicht haben. Das hat mir zu schnell was von Unterschlagung“, sagt der 70-Jährige. Die Resonanz sei bisher noch etwas ernüchternd. Aber unterkriegen lasse er sich nicht. Stolz ist er auch auf seine selbst gebaute Krippe für das Hospiz. Für die Kinder und auch für das Personal dort lohne es sich, etwas auf die Beine zu stellen. „Die Mitarbeiter begleiten die Kinder und Jugendlichen mit so viel Liebe und Herz auf ihrem letzten Weg. Das hat viel Respekt verdient“, findet Vogt, schließlich sei die seelische Belastung sehr hoch. Vogt selbst hat zwei erwachsene Kinder und ist sehr dankbar, dass sie gesund sind. „Leider hat nicht jede Familie so viel Glück. Diese gelte es zu unterstützen und das Löwenherz sei ein wichtiger Baustein. Sich ehrenamtlich für Hilfebedürftige einzusetzen, mache ihn froh. Auf dem Sofa zu sitzen und sich zu langweilen, seien nicht seine Sache. Auch für die hiesigen Tierheime habe er sich schon eingesetzt und Spenden gesammelt. Er selbst weiß, wie schnell man in eine schwierige Situation geraten kann. Ein Jahr vor der Rente sei er arbeitslos geworden und habe keine neue Anstellung gefunden. Trotzdem habe er nicht resigniert und nach vorne gesehen, berichtet der leidenschaftliche Tänzer, der sogar mal Vize-Niedersachsenmeister im Rock’n‘ Roll war. Computeraffine Unterstützung gesucht: „Die Liebe zu den Menschen habe ich wohl von meiner Mutter, die ich sehr liebe“, meint der 70-Jährige. Obwohl seine Familie in den fünfziger Jahren „arm wie die Kirchenmäuse war“, hätten er und seine Geschwister stets eine liebevolle Mutter erlebt. „Meine Mutter, die jetzt 96 Jahre ist, ist nach wie vor mein großes Vorbild“, sagt der Hesper. Berührungsängste anderen Menschen gegenüber hatte er nie, sagt er. In seinem Beruf als Physiotherapeut habe er die ganze Palette an Leid gesehen. Bei manchen konnte er echte Erfolgsgeschichten beobachten, etwa nach Hüftoperationen. Bei anderen Personen konnte er nur noch palliativ einwirken: „Ich habe immer alles gegeben, aber ich bin an den Fällen nicht kaputt gegangen.“ Auch wenn er kein Kirchgänger sei, lebe er jedoch nach vielen Grundsätzen, die in der Bibel stehen. „Wenn jemand Hilfe braucht, gucke ich nicht weg und gehe daran vorbei.“ Vogt wünscht sich Menschen, die ihn bei seiner ehrenamtlichen Arbeit für das Hospiz unterstützen. „Es wäre super, wenn sich jemand findet, der mit einem Computer umgehen kann.“ Er selbst habe keinen, doch für das Engagement im Hospiz sei ein Blick ins Internet und eine E-Mail-Adresse sehr hilfreich. Aber auch andere Mitstreiter seien ihm natürlich willkommen. Wer helfen möchte und beispielsweise Spielsachen abzugeben hat, kann sich bei Rainer Vogt unter Telefon (05721)980795 melden. von Jennifer Minke-Beil Nienstädter Einrichtung soll künftig Intensivpflege und Demenzabteilung integrieren So geht es mit den Bauarbeiten der Kita-Erweiterung in Liekwegen voran