Bergkrug-Gemeinden: Dorfentwicklungsprogramm in Hespe, Seggebruch, Helpsen angelaufen

„Bei uns sieht es gut aus“, sagt Nienstädts Samtgemeinde-Bürgermeister Ditmar Köritz. Erste Projekte der rund 35 beschlossenen Maßnahmen im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramm seien bereits bewilligt und ausgeführt worden, weitere würden nur noch auf das „Ja“ der Behörde warten. Die Nienstädter Bergkrug-Gemeinden Hespe, Helpsen und Seggebruch haben es mit ihrem Gesamtplan zur Dorferneuerung Ende 2019 in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen geschafft. Mit dieser Zusage konnten im vergangenen Jahr Projekte vorgeschlagen werden, die im Idealfall der gesamten Region zugutekommen. Spielplätze aus eigener Tasche finanziert: Ein „Kleinspielfeld“ in Hespe für 90000 Euro wurde bereits bewilligt und fertiggestellt. Die Neugestaltung der Hofanlage am Haus der Vereine und der Kita in Hespe ist ebenfalls ein Punkt im Plan. Dort soll die Außenanlage freundlicher und einladender gestaltet werden und unter Beibehaltung des Parkplatzes die Hoffläche zukünftig als Veranstaltungsort genutzt werden können. Für dieses Projekt sollen rund 180000 Euro fließen. Die Bewilligung dieser Maßnahme steht derzeit noch aus. „Das ist jetzt unser zweites Jahr im Programm, erfahrungsgemäß erhalten wir die Bewilligung relativ spät“, ordnet Köritz das Verfahren ein. Einen Rückschlag mussten die Gemeinden Helpsen und Seggebruch beim Antrag für die Sanierung zweier Spielplätze (Am Anger in Helpsen und Rotdornweg in Seggebruch) einstecken. Dort wurde aufgrund des Alters der Wohngebiete eine Finanzierung verweigert. Alte Wohngebiete sind zu neu: Das Kuriose: Alle Wohngebiete, die nach 1979 entstanden sind, sind laut Rahmenbedingungen des Dorfentwicklungsprogramms des Landes Niedersachsen Neubaugebiete. Demnach werden Projekte im Bereich dieser Gebiete nicht gefördert. „Die Siedlungen sind teilweise über 30 Jahre alt, da kann man eigentlich nicht mehr von neu sprechen“, sagt Köritz. Zu kurz kommen diese Gebiete jedoch nicht, kurzerhand haben beide Gemeinderäte entschieden, dass die Kosten für die Sanierungen der Spielplätze, jeweils mit 20000 Euro veranschlagt, aus eigener Tasche bezahlt werden. Dorfentwicklung: Bergkrug macht Schritt nach vorn Ausschuss der Gemeinde Helpsen bringt erste Anträge zur Dorferneuerung auf den Weg Helpsen stellt Förderantrag für Spielplätze in Südhorsten Ein weiteres Kuriosum hat sich bei der Dorfentwicklung in Tallensen-Echtorf ergeben. Dort sollte für knapp 250.000 Euro ein Dorf- oder Festplatz auf einem derzeit ungenutzten Grundstück an der Straße In der Driften entstehen. Neben der Nutzung der Freifläche sollte auch das Grundstück an der Ecke zur Straße In der Pickerecke zu einer Freifläche als Natur- oder Streuobstwiese renaturiert werden. Abrisspläne umgeworfen: „Das auf dem Grundstück bestehende Fachwerkgebäude ist baufällig und sollte abgerissen werden“, so der Samtgemeindebürgermeister. Der erste Antrag wurde jedoch abgelehnt. Grund dafür war das Gebäude, bei dem die Abrisspläne noch mal überdacht, und das Haus so gegebenenfalls erhalten werden solle. Das Ergebnis des Gutachters: Das Haus sei erhaltungswürdig, aber nicht um jeden Preis. „Das sieht das Amt wohl anders“, schildert Köritz den weiteren Verlauf. Der neue Antrag inklusive Erhaltung des Gebäudes beläuft sich nun anstatt auf 250.000 auf rund 800.000 Euro. Der Anteil der Kosten für das Projekt bleibt für die Gemeinde jedoch gleich. Ein weiterer großer Punkt bei der Dorfentwicklung kommt auf die Gemeinde Seggebruch zu. Dort soll für knapp 1,1 Millionen Euro das Gesundheitszentrum mit angrenzender Tagespflege des DRK entstehen. Ein Wermutstropfen sind laut Köritz die Arbeitsgruppen und die Kompetenzzentren. Corona-bedingt könnten die sich derzeit nicht treffen, sodass es aktuell keinerlei direkten Austausch gebe. „Das kommt gerade leider einfach zu kurz“, bedauert er. Sobald das wieder anlaufen könne, stehe weiteren Projekten in den Bergkruggemeinden nichts im Wege. Schließlich seien noch einige Jahre Zeit, dem Amt Vorschläge zu unterbreiten und viele Projekte noch offen, die diskutiert werden sollen. von Luisa Wellenbrock