Kommunalwahl 2021 in der Samtgemeinde Nienstädt: So bereiten sich die Grünen vor

Wie die anderen Parteien laufen sich auch die Samtgemeinde-Grünen langsam für die Kommunalwahl warm; gewählt wird in genau acht Monaten. In der Samtgemeinde Nienstädt gibt es keine eigenständigen Ortsgruppen mit jeweiligen Vorständen und Satzungen. Wie sich die Kandidaten, die derzeit gesucht werden, in die Liste reihen, entscheidet in einigen Monaten die Wahlversammlung des Grünen-Kreisverbands. Einer der profiliertesten Grünen ist Friedrich Deventer, seit fast zehn Jahren im Rat der Samtgemeinde, zudem gehört er dem Helpser Rat an. Auf die Themen angesprochen, die aus seiner Sicht die Grünen ins Schaufenster stellen sollten, fällt ihm zunächst „umweltverträgliche Bauleitplanung“ ein. Um den demografischen Wandel einzupreisen, müsse man hier „optimieren und nachsteuern“, meint er: „Auf diesem Auge sind SPD und CDU blind.“ Superwahljahr 2021: Hier werden in Schaumburg Bürgermeister gewählt Deventer: Zeitliche Nähe zu Bundestagswahl könnte kommunalen Grünen helfen: Er könne sich durchaus vorstellen, dass die Nähe zur Bundestagswahl den Grünen in die Karten spiele, sagt Deventer. „Die Menschen trauen uns zu, Zukunft zu gestalten.“ Grundsätzlich gehe es bei Kommunalwahlen aber dezidiert um Köpfe: „Die Wähler entscheiden sich für die, von denen sie persönlich einen guten Eindruck haben.“ Deventer selbst ist ein gutes Beispiel für diese These: Als er 2011 zum ersten Mal für den Samtgemeinderat kandidierte, landete er bei der grüneninternen Listenaufstellung auf dem letzten Platz – zog bei der Wahl dann aber an allen anderen vorbei. Optimismus bei Kandidaten-Verfügbarkeit: Was die Bereitschaft von Bürgern angeht, sich als Kandidaten für die Grünen zur Verfügung zu stellen, ist Friedrich Deventer „sehr optimistisch“. Damit meint er vor allem das Gebiet der Bergkrug-Grünen (Hespe, Helpsen, Seggebruch). Nienstädts Grüne spielen seit jeher eine Sonderrolle. Hintergrund: Sie sind tendenziell für die B-65-Umgehung, die Bergkrug-Grünen, die in der Nachbarschaft einer solchen Umgehung leben würden, sind eher dagegen. Was Ratsmehrheiten und Bürgermeister betrifft, hat die SPD die Samtgemeinde Nienstädt seit Jahren im Griff. Im Samtgemeinderat hält sie fast doppelt so viele Sitze wie die CDU (15 zu 8), dazu kommen drei Grüne und eine Fraktionslose. Die Grünen sind in allen Räten vertreten, mit Ausnahme von Seggebruch. In Nienstädt (Gerhard Widdel), Seggebruch (Jörn Wittkugel), Helpsen (Manfred Kesselring) und Hespe (Uwe Grone) haben alle Bürgermeister dasselbe Parteibuch in der Schublade liegen – das der SPD. Nienstädter Bürgerinitiative kritisiert Ministeriums-Antworten zu B65-Umgehung Von Arne Boecker Jeweils am Beispiel einer Partei beschreiben wir an dieser Stelle, wie sich die Parteien in den Samtgemeinden auf die Kommunalwahl am 12. September vorbereiten. Nächste Folge: Wählergemeinschaft/Samtgemeinde Niederwöhren.