Samtgemeinden Nienstädt und Niedernwöhren loten Kooperationsmöglichkeiten aus

Die Samtgemeinde Nienstädt und Niedernwöhren versuchen sich einander anzunähern. Hinter verschlossenen Türen haben Spitzen aus Politik und Verwaltung Gespräche darüber aufgenommen, ob und wie die Samtgemeinden künftig kooperieren können. Das Wort „Fusion“ ist allerdings bislang tabu. Vertreter aus Politik und Verwaltung an einem Tisch: Zum ersten Abtasten trafen sich Verwaltung und Lokalpolitik kürzlich in Helpsen. Für die Verwaltung saßen die Bürgermeister Ditmar Köritz (Nienstädt) und Marc Busse (Niedernwöhren) am Tisch; Letzterer brachte Kämmerin Aileen Borschke mit, die eine von drei Kandidaten für seine Nachfolge ist. Die Politik vertraten für die SPD Thomas Bachmann (Niedernwöhren) und Eberhard Koch (Nienstädt), für die CDU Heinz David (Hespe) und Horst Peeck (Wiedensahl), für die Grünen Friedrich Deventer (Helpsen). Man wolle den Kreis „absichtlich schlank halten“, heißt es. Außerdem wurde zum Ende des anderthalbstündigen Treffens strenges Stillschweigen verabredet. "Die Sache ist verdammt kompliziert": Die Verwaltungen hatten im Vorfeld eine Liste mit Themen präpariert. Schnell machte sich in der Runde jedoch Ernüchterung breit. „Die Sache ist verdammt kompliziert“, stöhnt ein Mitdiskutierer. Beispiel Bauhöfe: Zentrale Bauhöfe werfen hakelige Fragen auf. Größtes Problem: Wenn so ein Super-Bauhof mit „fremden“ Gemeinden Leistungen abrechnet, wird es steuerlich sehr kompliziert. Das Problem dräut allerorten so stark, dass die Landespolitik darauf aufmerksam geworden ist. Anderes Beispiel sind die unterschiedlichen Strukturen der beiden Samtgemeinden. In Nienstädt betreiben die Kommunen die Kindertagesstätten, in Niedernwöhren hat die Samtgemeinde den Hut auf. Heißt konkret: Mal eben Personal, das am einen Ort kurzzeitig entbehrlich ist, über die grüne Grenze an einen Ort zu schicken, wo Not an der Frau herrscht – schwierig. Letztes Beispiel: Die Niedernwöhrener sind bei der Fusion von Feuerwehren deutlich weiter als die Nienstädter. Kooperation statt Fusion: Um die zarten Bande nicht zu gefährden, hatte man vereinbart, nur auf eine Kooperation zu zielen, nicht aber auf eine Fusion. Grundsätzlich gelten die Niedernwöhrener als ein wenig fusionsgeneigter als die Nienstädter, schlicht weil sie schon Erfahrung auf diesem Feld haben. Vor zwei Jahren wollten die Samtgemeinden Lindhorst, Sachsenhagen und Niedernwöhren eigentlich ein großes Ganzes schmieden; letztlich scheiterten die Gespräche jedoch. Von Arne Boecker Fusion vorerst vom Tisch Fusion von Samtgemeinden: „Gemeinden müssen Gewinner sein“ Pläne für Samtgemeinde „Nordschaumburg“