Mehrgenerationenpark Seggebruch ist fertig - fast alle Wohnungen belegt

„Die Handwerker sind noch ab und an da, um etwas auszubessern. Aber im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden“, sagt Manuela Tarbiat-Wündsch, die Vorsitzende des Vereins Mehrgenerationenhaus Bückeburg, der hier gebaut hat. Auch die Vermietung der über 30 entstandenen Wohnungen laufe gut, es seien lediglich nur noch ein Platz in der Senioren-WG und eine Wohnung für einen Menschen mit außergewöhnlicher Gehbehinderung oder Sehbehinderung verfügbar. Die Eröffnungsfeier für den Gebäudekomplex wurde pandemiebedingt von Dezember auf März verschoben. Tarbiat-Wündsch hofft, dies nun als aufgeteilte und abgespeckte Sitzveranstaltung an drei Tagen durchführen zu können – eine große Feier wie in Corona-freien Zeiten wird es nicht geben. Laufende Kosten - finanzielle Sorgen: Schlechter stellt sich die aktuelle Lage hingegen für das zum Verein gehörende Inklusionsunternehmen dar. Restaurant und Veranstaltungsbetrieb müssen Corona-bedingt geschlossen bleiben – nur Verwaltung und die Großtagespflege im Kinderhotel sind aktiv. Da die Fixkosten weitergehen, sind die finanziellen Sorgen groß. Ausbleibende Corona-Hilfen erschweren die Situation zusätzlich: „Corona macht uns ganz schön zu schaffen. 2019 gab es das Unternehmen noch nicht. Um Hilfen zu bekommen, muss man aber zwangsläufig die Vorjahreszahlen einreichen. Das macht mich irre“, sagt die Vereinsvorsitzende. Einzug im November: Mehrgenerationenhaus in Seggebruch früher fertig als geplant Mehrgenerationenpark in Seggebruch wächst: Einweihung im März 2021 So soll das Zusammenleben im Mehrgenerationenpark Seggebruch laufen Ohne Zahlen keine Unterstützung. Aber was, wenn es keine Zahlen geben kann? Aktuell halten sie sich mit der Hilfe von Spendern und Sponsoren über Wasser – Menschen, auf die sie sich auch in der Krise verlassen könnten. Die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Wie lange das noch so weitergehen kann, ist laut Tarbiat-Wündsch allerdings unklar. Völlers sichert Unterstützung zu: Deswegen versuche sie alles, um diese Lücke bei den Corona-Hilfen, durch die sie im Moment zu fallen scheinen, doch noch zu schließen. Dazu habe sie bereits Kontakt zum Integrationsamt aufgenommen und die Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers angeschrieben. Die SPD-Politikerin habe bereits zugesagt, sich des Problems annehmen zu wollen. Laut der Vereinsvorsitzenden handelt es sich dabei auch nicht um einen Einzelfall. Durch das Loch im System fallen ihren Angaben nach weitere Unternehmen der Branche. „Wir hoffen jetzt, in den nächsten Wochen Antworten zu bekommen. Es gibt natürlich auch schwarze Schafe, die zu Unrecht Geld wollen. Aber man kann uns nicht einfach vergessen.“ Von Lars Grimpe