Vermüllung an den Altglascontainern in Vehlen bereitet Sorgen

Neben dem Müll stört die Anwohner vor allem der Lärm der eingeworfenen Flaschen. Das ist auch Vehlens Ortsbürgermeister Horst Lahmann (SPD) bekannt: „Es ist ja richtig, die Flaschen einzuwerfen. Nur sollte das nicht zu unmenschlichen Zeiten passieren“, sagt er. Eine Lösung schien schon im März 2019 gefunden: Damals beschloss der Ortsrat, die beiden Glascontainer an der Schachtstraße entfernen zu lassen. Es war eine vollmundige Ankündigung, denn die Entscheidung liegt laut Bürgermeister Oliver Schäfer (SPD) ohnehin ganz bei den Ortsräten. Alternativstandort fehlt: Und heute? Knapp 20 Monate später? Die Container stehen immer noch an Ort und Stelle. Immer noch liegt phasenweise Unrat an den Behältern, immer noch klagen Anwohner über rücksichtlose Flaschen-Einwerfer und den Lärm. Eine aussichtslose Situation? Nicht ganz. Der Beschluss des Ortsrates stehe natürlich weiterhin, versichert Lahmann. Bislang gebe es aber einfach keinen geeigneten Alternativstandort. Natürlich könne man andere Container anfahren, die jetzigen Behälter einfach stillzulegen, sei hingegen keine Option. Lahmann sagt auch: „Keiner will die Dinger vor der Haustür haben.“ Daher bleiben die Glascontainer vorerst an der Schachtstraße stehen. Das Lärmproblem sei nicht so leicht zu beheben, gute Nachrichten kämen hingegen von der Müll-Front: Die Müllsituation an den Containern sei laut der Abfallwirtschaft Schaumburg (AWS) schon besser geworden. Das gelte auch für den Standort Schachtstraße. Die AWS fahre die Plätze nun häufiger ab, was Kämmerer Helmut Züchner als Grund für die Verbesserung anführt. Trotzdem stellt sich immer noch die Frage nach dem neuen Standort. Dabei hatte der Ortsrat damals schnell eine alternative Stelle ausgemacht: Die Container sollten am Lidl-Markt an der Vehlener Straße platziert werden. Züchner berichtete in der jüngsten Ortsratssitzung nun jedoch, dass daraus nichts werde. Das Discounter-Unternehmen aus Neckarsulm lehnte den Vorschlag ab. Begründung? Man wolle den Müll nicht auf dem Marktgelände haben. Was nachvollziehbar klingt, sieht auch Lahmann so. Es handele sich um ein generelles Problem, dass Container-Standorte zunehmend vermüllen würden. Davon zeugten auch andere Container-Standplätze in der Bergstadt, beispielsweise an der Sparkasse. Wie soll es jetzt weitergehen? Obernkirchen: Glascontainer bleiben, bis alternative Standorte gefunden sind Eine Option seien unterirdische Glascontainer, so Züchner. Durch den versenkten Behälter werde der Lärm hörbar reduziert. Aufgrund der hohen Kosten von rund 14500 Euro pro Glascontainer dürfte diese Variante für das klamme Obernkirchen jedoch nicht in Frage kommen. Alternativ könne man die bereits bestehenden Container in gewohnter Form an weniger Orten zusammenlegen – oberirdisch und mit berstenden Flaschen als Geräuschkulisse. Wie auch immer die Entscheidung ausfallen wird, die Vehlener suchen weiter nach einem geeigneten Platz im Ortsgebiet. Sollte der nicht gefunden werden, hält Lahmann auch das gesamtstädtische Konzept für sinnvoll. „An dem Konzept wird gearbeitet“: Dieser Ansatz gefällt auch CDU-Mann Horst Sassenberg: „An den Containern gibt es ja immer wieder Probleme. Brauchen wir wirklich so viele?“, fragt er. Das wird die Zeit zeigen. Ein städtisches Konzept müsste ohnehin erst erstellt werden und dann den Rat passieren. Aktuell besprechen sich die Fraktionen und hören sich bei den Anwohnern um. Züchner fasst zusammen: „An dem Konzept wird gearbeitet.“ Bleibt immer noch das Müllproblem. Weniger Container bedeuten Lahmann zufolge ja nicht zwingend, dass „die Leute ihre Sachen da nicht trotzdem abladen“. Da bleibt freilich auch für die Zukunft zu hoffen, dass sich der vermeintlich positive Trend fortsetzt. Von Malick Volkmann Schaumburger Postboten bringen 27.000 Pakete täglich Klinikum Vehlen schränkt wieder planbare Operationen ein